Breitbandausbau 08.05.2017, 10:27 Uhr

Langsam erreicht das schnelle Internet auch das Land

Die Bundesregierung hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis Ende 2018 sollen alle Haushalte in Deutschland Zugang zu einem schnellen Internet haben. Doch es wird eng: In vielen ländlichen Regionen gibt es immer noch zahlreiche weiße Flecken.
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Jürgen Grützner, Geschäftsführer VATM: "Das Problem waren von Anfang an die letzten 30 Prozent."
Quelle: VATM
Für Jürgen Grützner ist die Sache klar: "Das Problem waren von Anfang an die letzten 30 Prozent. Voraussichtlich werden wir davon gerade mal gut die Hälfte schaffen", resümiert der Geschäftsführer des Telekom-Verbandes VATM. Es geht um den Ausbau des schnellen Internets und die Bundesregierung hat die Latte hoch gelegt: In gut eineinhalb Jahren soll bundesweit für jeden Haushalt ein Anschluss mit einem Surftempo von mindestens 50 MBit pro Sekunde verfügbar gemacht werden. Das heißt: Im ganzen Land ruckelfreies Video und TV über Internet, Musik hören ohne Aussetzer oder Daten verschicken ohne lange Wartezeiten.
Ein aktueller Blick auf den Breitbandatlas der Bundesregierung verrät allerdings: Viele ländliche Regionen sind vom schnellen Netz zum Teil noch abgeschnitten. Weniger als 10 Prozent der Haushalte erreichen hier derzeit die angesteuerte Zielmarge von 50 MBit pro Sekunde. Das gilt zum Beispiel für Teile der Eifel, des oberbergischen Kreises, das ländliche Umfeld von Freiburg im Breisgau und größere Gebiete um den Bayerischen Wald, im südlichen und östlichen Sachsen sowie vor allem in weiten Teilen von Mecklenburg-Vorpommern.

Dobrindt: "Wir werden dieses Ziel erreichen."

Für für Alexander Dobrindt (CSU), Minister für Verkehr und digitale Infrastruktur, ist das kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Bei der Vorstellung des Stands der digitalen Agenda zeigte sich der Minister Ende April zuversichtlich: Rund 75 Prozent der Haushalte hätten bereits einen Zugang, ein Viertel müsste noch geschlossen werden. Dobrindt: "Wir werden dieses Ziel erreichen." Dabei verwies er unter anderem auf die zugesagten Fördergelder von 2,3 Milliarden Euro und die 210.000 Kilometer Glasfaserkabel, die genehmigt worden seien.
Derzeit ist Nordrhein-Westfalen mit einer Abdeckung von mehr als 82 Prozent beim schnellen Internet führend unter den Flächenländern. Schlusslichter sind Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen mit jeweils 57 Prozent. Auf den Breitbandausbau, der in der Branche zum Teil hitzig diskutiert wurde, wird der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, bei der Vorstellung des Jahresberichts an diesem Montag voraussichtlich eingehen.




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