"Letzte Meile"
02.07.2010, 11:54 Uhr
Bundesnetzagentur senkt TAL-Entgelte
Die Bundesnetzagentur hat neue Entgelte für die Anmietung der Teilnehmeranschlussleitung (TAL) sowie das so genannte "Line Sharing" erlassen.
Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat die Einmalentgelte für die Nutzung der so genannten "letzten Meile" um bis zu 14 Prozent gesenkt. Wettbewerber der Telekom müssen demnach ab sofort für die Schaltung einer Teilnehmeranschlussleitung - ohne Arbeiten vor Ort - nur noch 30,83 Euro statt wie bislang 35,70 Euro an die Telekom überweisen. Für die derzeit häufigste Variante, die Neuschaltung der Kupferdoppelader Zweidraht hochbitratig ohne Arbeiten am Kabelverzweiger und mit Arbeiten beim Endkunden, beläuft sich der neue Tarif auf 53,35 Euro (vorher: 55,42 Euro).
Der Hintergrund: Den Zugang zur Teilnehmeranschlussleitung muss die Telekom Deutschland ihren Wettbewerbern aufgrund regulatorischer Auflagen anbieten. Die TAL-Einmalentgelte sind Gebühren, die für Schaltungsarbeiten und Verwaltungstätigkeiten bei der Übergabe einer Teilnehmeranschlussleitung an einen Konkurrenten der Telekom in Rechnung gestellt werden können.
"Letzte Meile": Bundesnetzagentur senkt TAL-Entgelte
Ebenfalls zum 1. Juli wurden indes die Bereitstellungs- und Kündigungsentgelte sowie darüber hinaus die monatlichen Entgelte für den gemeinsamen Zugang zur TAL ("Line Sharing") neu bestimmt. Für die Gewährung des Zugangs zum hochbitratigen Teil der TAL stieg der monatliche Überlassungspreis von 1,78 Euro auf 1,84 Euro. Das Entgelt für die häufigste Bereitstellungsvariante, die Neuschaltung ohne Arbeiten am Kabelverzweiger und ohne Arbeiten beim Endkunden, wurde hingegen wieder von 58,98 auf 51,22 Euro gesenkt.
Alle Entgelte sind bis Ende Juni 2012 gültig.
Während die Telekom ursprünglich höhere TAL-Entgelte gefordert hatte und mit der Entscheidung der Bundesnetzagentur wohl kaum zufrieden sein dürfte, freuen sich die Konkurrenten des Bonner TK-Konzerns: "Mit der Reduktion der TAL-Einmalentgelte hat die Bundesnetzagentur ein deutliches Zeichen für den Wettbewerb, auch hinsichtlich des Breitbandausbaus in unversorgten Gebieten, gesetzt", so Stephan Albers, Geschäftsführer des Branchenverbands Breko.