Covid-19 16.06.2020, 08:52 Uhr

Corona-Warn-App steht zum Download bereit

Die offizielle Corona-Warn-App ist endlich fertig und steht ab sofort zum Download bereit. Der TÜV hat die Anwendung vorab überprüft und für "stabil und sicher" befunden. Kanzleramtschef Braun räumt indes anfängliche Versäumnisse bei der Entwicklung ein.
(Quelle: Marco.Warm/Shutterstock)
Nach wochenlangen Vorbereitungen geht die offizielle deutsche Warn-App für den Kampf gegen das Coronavirus an den Start. Die Bundesregierung stellt die neue Anwendung heute (Dienstag; 10.30 Uhr) in Berlin vor.
In den App-Stores von Google und Apple stand die Anwendung bereits in der Nacht zur Verfügung. Das Herunterladen soll für alle Bürger freiwillig sein, um mit Hilfe von Smartphones das Nachverfolgen von Infektionen zu erleichtern. Die Regierung wirbt für eine breite Nutzung und verspricht hohen Datenschutz. Forderungen nach einem Gesetz lehnte sie ab. Die Ärzte unterstützen die neue App.
Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Das ist ein sehr sinnvolles Instrument." Die App sorge auf einfache Weise dafür, Infektionsketten zu erkennen. "Sie ermöglicht aber auch, persönliche Vorsorge zu treffen - indem man sich bei einer entsprechenden Warn-Meldung testen lassen kann." Die App wirke natürlich nur dann, wenn man möglichst viele Menschen fürs Mitmachen gewinne. "Sie würde noch besser wirken, wenn man das System grenzüberschreitend in Europa gangbar machen könnte."
Die App soll am Vormittag von Kanzleramtschef Helge Braun (CDU), mehreren Ministern, dem Robert Koch-Institut und den beauftragten Unternehmen SAP und Telekom vorgestellt werden. Sie kann messen, ob sich Handynutzer über eine längere Zeit näher als etwa zwei Meter gekommen sind. Ist ein Nutzer positiv getestet worden und hat dies in der App geteilt, meldet sie anderen Anwendern, dass sie in der Nähe eines Infizierten waren. Kontaktdaten werden nicht - wie zunächst vorgesehen - zentral gespeichert, sondern nur auf den Smartphones. Die Entwicklungskosten betragen rund 20 Millionen Euro.
Nutzer konnten die App bereits in der Nacht zum Dienstag auf ihr Smartphone herunterladen. Im App-Store von Google war sie bereits um kurz nach 2 Uhr morgens verfügbar, bei Apple dauerte es etwas länger. Nutzer klagten in sozialen Medien über Verzögerungen bei der Verfügbarkeit der App sowie über Probleme beim Herunterladen. In weniger als einer Stunde schienen die Startschwierigkeiten dann überwunden.



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