Digitalisierung
12.11.2019, 12:15 Uhr
BKA warnt vor steigender Cyberkriminalität
Vom Handy-Nutzer bis zum Großkonzern - jeder kann Opfer von Cyberkriminalität werden. Je digitaler die Welt ist, umso mehr Möglichkeiten bieten sich auch Verbrechern.
Mit der wachsenden Digitalisierung nimmt in Deutschland die Cyberkriminalität zu. Die Zahl der Straftaten kletterte 2018 im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Prozent auf rund 87.100, wie das Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden mitteilte.
Drei Viertel aller Fälle waren Computerbetrug, daneben ging es unter anderem um Hacker-Attacken auf Unternehmen und Datendiebstahl. "Die steigende Zahl digitaler Geräte bietet Cyberkriminellen immer neue potenzielle Ziele", teilte das BKA mit. Die Sicherheitsexperten gehen für die kommenden Jahre von weiter steigenden Fallzahlen aus. Die Aufklärungsquote lag 2018 bei 38,9 Prozent (2017: 40,3).
Vizepräsident Peter Henzler kündigte für das BKA eine eigenständige neue Abteilung an, in der Cyberkriminalität vom April 2020 mit gebündelten Kapazitäten bekämpft werden soll. "Cybercrime ist ein Massenphänomen, das nicht nur Privatpersonen, sondern auch die Wirtschaft immer stärker trifft", sagte Henzler. Nach BKA-Einschätzung sind deutsche Unternehmen wegen ihrer vergleichsweise hohen technologischen Expertise ein interessantes Ziel für Cyberspionage.
Wie auch bei anderen Formen der Cyberkriminalität gehen die Experten von einer sehr hohen Dunkelziffer aus, da Angriffe entweder nicht erkannt oder aus Scham oder Angst vor Rufschädigung nicht angezeigt werden.