(N)onliner Atlas 2013
22.04.2013, 16:09 Uhr
Deutschland stagniert bei der Internetnutzung
Die Zahl der Internetnutzer in Deutschland bleibt mit 76,5 Prozent im Vergleich zu den beiden Vorjahren fast unverändert. Gerade ältere Menschen meiden immer noch die Online-Welt. Die Gründe: Sicherheitsbedenken und Unkenntnis.
(Quelle: Peter Atkins - Fotolia.com)
Deutschland stagniert bei der Internetnutzung. Das geht aus der aktuellen Ausgabe des (N)onliner Atlas hervor, für den TNS Infratest im Auftrag der Initiative D21 über 30.000 Haushalte befragt hat.
Demnach liegt die Internetnutzung in Deutschland aktuell bei 76,5 Prozent – in den letzten beiden Jahren (2011: 74,7; 2012: 75,6) ist die Zahl der Onliner damit lediglich um jeweils 0,9 Prozentpunkte gestiegen. Anders ausgedrückt bedeutet dies: 23,5 Prozent – oder rund 16,5 Millionen Bundesbürger – sind immer noch keine Mitglieder der digitalen Welt.
Als häufige Gründe für ihr Fernbleiben nennen die Internet-Verweigerer vor allem Datenschutz- und Sicherheitsbedenken. Hinzu kommt, dass es sich gerade viele ältere Nutzer nicht zutrauen, einen Computer richtig zu bedienen. Immerhin: 3,1 Prozent der Offliner denken zumindest darüber nach, demnächst den Schritt in die Online-Welt zu wagen.
Das Nutzerverhalten – mit Blick auf Geschlecht, Altersgruppen und Bildung – hat sich ebenfalls nicht grundlegend verändert. Wie die Verfasser der Studie betonten, sind immer noch mehr Männer als Frauen, mehr Junge als Alte sowie mehr Menschen mit hohem Bildungsabschluss als mit niedrigem im World Wide Web unterwegs.
Dennoch gibt es Unterschiede im Vergleich zum Vorjahr: Was zum Beispiel das Geschlecht anbelangt, holen die Damen auf: So ist der Zuwachs bei den weiblichen Befragten mit 1,3 Prozentpunkten mehr als dreimal so groß wie bei den männlichen mit nur 0,4 Prozentpunkten. Generell sind aktuell 81,4 Prozent der deutschen Männer online (2012: 81,0 Prozent), bei den Frauen sind es nur 71,8 Prozent (2012: 70,5).
Breitband: DSL dominiert, Kabel und Mobilfunk holen auf
Auch die älteren Nutzer können sich anscheinend stärker mit dem Internet anfreunden: Waren 2012 nur 60,4 Prozent der 60- bis 69-Jährigen online, so sind es mittlerweile bereits 63,7 Prozent. Eine riesige und nahezu unveränderte Lücke klafft derweil nach wie vor bei Nutzern mit niedrigem und hohem Bildungsstand: Nur 60,7 Prozent der Bundesbürger mit Hauptschulabschluss sind im Internet aktiv (2012: 60,6), hingegen gaben 91,7 Prozent der Befragten mit abgeschlossenem Studium an, das World Wide Web zu nutzen (2012: 90,7 Prozent).
Betrachtet man die Zahl der Internetnutzer nach Bundesländern, hat nach wie vor Hamburg mit 81,8 Prozent (2012: 80,0 Prozent) die Nase vorn. Auch auf den Plätzen 2 bis 5 gab es keine Veränderungen: Hier rangieren Berlin (2013: 81,0; 2012: 79,8), Bremen (2013: 79,3 Prozent; 2012: 79,5 Prozent), Baden-Württemberg (2013: 79,1 Prozent; 2012: 78,2 Prozent) und Hessen (2013: 78,2 Prozent; 2012: 77,6 Prozent). Am Ende rangieren auf Platz 15 und 16 die beiden ostdeutschen Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern (2013: 69,1 Prozent; 2012: 68,6 Prozent) sowie Sachsen-Anhalt (2013: 67,5 Prozent; 2012: 67,3 Prozent).
Die Zahl der Breitbandnutzer wächst unterdessen weiter. Aktuell nutzen 58,3 Prozent der Bevölkerung in Deutschland einen schnellen Webzugang – das sind 1,2 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Zugelegt haben vor allem die Zugänge über Kabelanschluss (2013: 9,6 Prozent; 2012: 8,5 Prozent) sowie Mobilfunk (2013: 6,2 Prozent; 2012: 5,1 Prozent). Der Anteil der Schmalbandnutzer liegt nahezu unverändert bei 10,8 Prozent. Die meistgenutzte Internet-Zugangstechnologie war auch in diesem Jahr wieder mit Abstand DSL (2013: 41,3 Prozent; 2012 42,2), gefolgt von Kabelanschluss, ISDN (2013: 7,1 Prozent; 2012: 7,5 Prozent), Mobilfunk sowie analogem Modem (2013: 3,7 Prozent; 2012: 3,2 Prozent).