Internet World Expo
09.03.2018, 10:49 Uhr
So nutzt eBay Künstliche Intelligenz und VR
Künstliche Intelligenz, Virtual Reality und das Internet der Dinge - das sind für eBay die Geschäftsfelder der Zukunft in Sachen E-Commerce. Auf der Internet World Expo erläuterte Denis Burger die Hintergründe.
eBay als technische Plattform und die Zukunft des E-Commerce - das war das Thema des Vortrags von Denis Burger, Senior Director Programmatic B2C bei eBay, auf der Internet World Expo in München. Zunächst gab es einige aktuelle Zahlen:
- Aktuell gibt es rund elf Milliarden jederzeit verfügbare Angebote weltweit
- 81 Prozent der Artikel sind Neuware
- 13,4 Millionen Angebote werden jede Woche mobil neu bei eBay eingestellt
- Im vergangenen Jahr betrug das Handelsvolumen 83,9 Milliarden US-Dollar
In Sachen Zukunft spielen für den Online-Marktplatz vor allem drei Aspekte eine wichtige Rolle. Investiert wird in
- Künstliche Intelligenz (KI)
- Virtual Reality (VR)
- und das Internet der Dinge
Künstliche Intelligenz und Virtual Reality
Aktuell tätigt eBay hohe Investitionen in strukturierte Daten, da sie die Basis sind, um KI überhaupt nutzen zu können. Man wolle sich perspektivisch hin zu einer Produktwelt und weg von einer Angebotswelt entwickeln. Das heißt, Kunden suchen zuerst konkret nach einem Produkt und bekommen erst dann das beste Angebot dazu eingeblendet. Was dabei das "beste" Angebot für jeden Nutzer ist, ist unterschiedlich, das kann vom Preis abhängen, ebenso wie aber auch von der Marke oder den Lieferbedingungen. Es sollen also langfristig ganze Kategorien umgestellt werden, die Produktsuche sowie die -auswahl ändere sich grundlegend, meinte Burger.
Grundsätzlich bietet KI eBay folgende Optionen:
- Relevanz und Genauigkeit der Suche erhöhen
- Nutzerbedürfnisse vorhersagen
- "Best Match"-Algorithmus verbessern
- Angebote einem konkreten Produkt zuordnen
- Risiko- und Betrugsmanagement optimieren
- Preise prognostizieren
- Inventar lokalisieren
- Maschinelle Übersetzung ermöglichen
In Sachen VR entwickelt eBay derzeit erste Ansätze, Burger nannte dazu ein Pilotprojekt aus Australien. Dort launchte der Marktplatz zusammen mit der größten Warenhauskette Australiens, Myer, ein virtuelles Kaufhaus. Das weltweit erste VR-Warenhaus ging mit 12.500 Produkten an den Start, eingekauft wurde per "Augenclick".
Am Ende ginge es bei aller "Spielerei" aber immer darum, relevante Einkäufe zu ermöglichen. Dazu gehöre auch der Shopbot im Facebook Messenger, der in den USA gelauncht wurde. Man wolle nicht darauf warten bis der Kunde zu eBay kommt, sondern dorthin gehen, wo der Kunde sei.
Noch nicht jeder ist online
Trotz aller Zukunftspläne - aktuell ist in Deutschland in Sachen E-Commerce noch nicht jeder auf dem gleichen Stand. Der eBay-Mann machte auch darauf aufmerksam, wie viele Händler immer noch nicht das volle Potenzial des Internets ausnutzen. So verkaufen einer Studie des IFH Köln zufolge 66 Prozent der Händler nicht online. Zehn Prozent sind komplett offline, nur 25 Prozent nutzen Online-Marktplätze zum Verkauf.
56 Prozent nutzen das Web als Info-/Marketingkanal, aber lediglich 18 Prozent der Top 100 Retailer verknüpfen ihren On- und Offline Shop. Das alles will eBay ändern, etwa mit digitalen Initiativen und Online-Marktplätzen, die lokale Händler auch im Internet sichtbar machen sollen. Beispiele sind " Mönchengladbach bei eBay" oder "Diepholz bei eBay".