22.10.2012, 12:00 Uhr
Facebook feilt an Mobility-Strategie
Um seiner schwächelnden Aktie wieder auf die Beine zu helfen, will das soziale Netzwerk Facebook sein Angebot für mobile Endgeräte optimieren. Der Vorstoß kommt nicht zu früh.
Seit dem Börsengang im Mai und dem Absturz der Aktie in den Folgewochen steht Facebook unter starkem Druck - und genauer Beobachtung der Analysten. Diese machten zuletzt immer wieder die unausgegorene Mobility-Stragie des sozialen Netzwerks für die miserable Kursentwicklung verantwortlich.
Das Problem: Immer mehr Nutzer greifen auf Facebook über ihr mobiles Endgerät zu. Auf diesen Geräten lässt sich allerdings schwieriger Werbung platzieren als auf herkömmlichen Desktop-PCs. Dieses Dilemma konnte Facebook bislang noch nicht zufriedenstellend lösen.
Immerhin: Jetzt reagiert Facebook auf die Kritik - und will sich in Zukunft stärker auf die Entwicklung seines Angebots für mobile Endgeräte konzentrieren. Wie das Internetportal Cnet berichtete, habe Facebook-Vizepräsident Vaughan Smith auf einer Konferenz in San José herausgestellt, wie wichtig die mobilen Zugriffe für das soziale Netzwerk seien.
Entsprechend habe es laut Smith ab sofort Priorität, die Entwicklung der mobilen Angebote voranzutreiben - die Desktop-Computer folgten erst an zweiter Stelle. Zum Vergleich: Ende vergangenen Jahres waren noch 80 Prozent der neu entwickelten Anwendungen vor allem mit Blick auf die Nutzung am heimischen PC konzipiert worden.
Jetzt soll alles anders werden: Alle Ingenieure seien nun für die Mobilentwicklung geschult worden, auch sollen die Android- und iOS-Apps häufiger einem Update unterzogen werden als bislang.
Der Vorstoß ist längst überfällig. So hatte Facebook im September gemeldet, dass bereits über 600 Millionen Anwender mobil auf das Netzwerk zugreifen.