Das bleibt vom Facebook-Datenskandal übrig
Commerzbank beendet Werbepause
So kompromisslos wie Mozilla scheint allerdings sonst kein Werbekunde zu sein. Die Commerzbank zählte zu den Unternehmen, die sehr frühzeitig ihre Werbung auf Facebook gestoppt haben. Inzwischen aber ist das Finanzinstitut auf der Plattform mit Werbeanzeigen wieder präsent. "Für die Commerzbank ist der transparente und gesetzeskonforme Umgang mit den Daten von Nutzern und Geschäftspartnern eine zwingende Voraussetzung für die Zusammenarbeit mit Facebook", sagt Uwe Hellmann, Leiter Brand Management. "Zu einigen Punkten haben wir noch Nachfragen, aber grundsätzlich haben wir auf dieser Basis unsere Werbepause beendet."
Das Beispiel fügt sich in das Gesamtbild, das die Agentur Socialbakers von der Situation zeichnet. Der Social-Media-Spezialist bemerkte unmittelbar nach Bekanntwerden des Cambridge-Analytica-Skandals eine kurze Zurückhaltung unter Usern und Werbekunden. Danach habe sich alles schnell wieder auf vorherigem Niveau eingependelt, so Moses Velasco, Chief of Strategy bei Socialbakers. Länger anhaltende Irritationen habe es so gut wie keine gegeben.
Das liegt vor allem an der starken Marktstellung von Facebook, mit der die Plattform für Werbungtreibende so gut wie unverzichtbar ist. Zwar erwächst ihr gerade in Instagram - vor allem in den Bereichen Beauty, Fashion und Retail - mächtig Konkurrenz. Doch vor allem die großen Markenartikler haben häufig einen millionenschweren Freundeskreis auf Facebook. Da wäre es schon eine Entscheidung von allerhöchster Tragweite, wenn dieser direkte Kanal zu den Kunden einfach so gekappt würde. "Facebook ist mit seiner großen Basis eine starke Plattform, um uns mit Nutzern und Interessenten auszutauschen und sie über unsere Produkte und Services zu informieren", unterstreicht Sabine Kloos, Director Brand & Marketing Communications bei Telefónica Deutschland. "Beim Einsatz von Fremdplattformen achten wir aber sehr genau auf die Bedürfnisse unserer Kunden und den Schutz ihrer Daten."