Justizministerin Barley fordert von Facebook "umfassende Aufklärung"

Facebook-Chef Zuckerberg verspricht strikteren Datenschutz

Facebook betont, die Weitergabe der Daten an Cambridge Analytica sei ein "Vertrauensbruch" seitens des App-Entwicklers gewesen. Erste Medienberichte darüber gab es bereits 2015. Facebook begnügte sich damals jedoch mit der Zusicherung von Cambridge Analytica, dass die Daten gelöscht seien. Die betroffenen Nutzer wurden nicht informiert. Facebook-Chef Mark Zuckerberg kündigte an, das solle jetzt nachgeholt werden, und versprach auch einen strikteren Datenschutz. Der Zugang zu Daten der Freunde von Nutzern, die eine Facebook-App benutzen, sei für App-Entwickler bereits 2015 gekappt worden, betont Facebook.
Cambridge Analytica arbeitete unter anderem im US-Wahlkampf für das Team des zum US-Präsidenten gewählten Donald Trump. Die Firma erklärt, sie könne durch eine gezielte Auswahl politischer Werbung das Wahlverhalten beeinflussen. Über ihre Effizienz im US-Wahlkampf wurde jedoch gestritten.
Barley fordert auch kleinteiligere Einverständnis-Erklärungen für die Datennutzung, um mehr Kontrolle zu ermöglichen. In Großbritannien will die Regierung nach Informationen der Londoner "Times" Facebook, aber auch Google und Twitter zu einfacheren Datenschutz-Regeln zwingen. Das Online-Netzwerk schaltete am Sonntag ganzseitige Anzeigen in internationalen Tageszeitungen, um die Nutzer zu beruhigen.
Politiker von SPD und Grünen sehen Regelungsbedarf beim sogenannten Microtargeting - einer Methode, bei der mit Hilfe von Algorithmen gezielt Werbung ausgespielt werden kann. Damit arbeitet auch Cambridge Analytica. Geboten seien etwa "überprüfbare Transparenzvorgaben", nach denen Algorithmen Daten auswählen und gewichten sowie der Schutz vor Diskriminierung, sagte der digitalpolitische Sprecher der SPD-Bundestagfraktion, Jens Zimmermann, dem "Handelsblatt" von Montag.




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