Viertes Quartal
02.02.2023, 09:10 Uhr
Meta macht weiter Milliardenverluste mit dem Metaverse
Trotz des Sparkurses lässt sich der Meta-Konzern die umstrittene Entwicklung des Metaverse weiter viel Geld kosten. Die Sparte Reality Labs, in der das VR-Geschäft gebündelt ist, verbuchte im letzten Quartal einen operativen Verlust von rund 4,3 Milliarden US-Dollar.
Der Facebook-Konzern Meta hat im vergangenen Quartal trotz eines erneuten Umsatzrückgangs besser abgeschnitten als von Analysten erwartet. Die Erleichterung der Anleger entlud sich in einem Kurssprung von gut 20 Prozent im nachbörslichen Handel. Meta schraubte auch die Aktienrückkäufe um 40 Milliarden US-Dollar hoch und Gründer und Chef Mark Zuckerberg stellte weitere Kostensenkungen in Aussicht.
2023 solle für den Konzern ein "Jahr der Effizienz" werden, sagte Zuckerberg. Der Fokus liege darauf, "stärker und wendiger" zu sein. Meta werde Schichten im mittleren Management entfernen, damit Entscheidungen schneller getroffen werden. Projekte, die nicht die gewünschten Ergebnisse bringen, sollen schneller gestoppt werden.
Abbau von rund 11.000 Jobs
Meta hatte im vergangenen Herbst bereits den Abbau von rund 11.000 Jobs bekannt gegeben. Der Konzern verbuchte für das Quartal nun Umstrukturierungskosten von 4,2 Milliarden US-Dollar. Im laufenden Jahr sollen zudem die Ausgaben niedriger als zuvor veranschlagt ausfallen, unter anderem durch geringere Investitionen in Rechenzentren.
Der Konzernumsatz sank im vergangenen Quartal im Jahresvergleich um vier Prozent auf gut 32,16 Milliarden US-Dollar (rund 29,3 Milliarden Euro). Am Markt waren noch etwas niedrigere Erlöse von 31,5 Milliarden US-US-Dollar erwartet worden.
Meta mit den Geschäftssäulen Facebook und Instagram wurde schon in vorherigen Quartalen von der Abkühlung des Online-Werbemarktes getroffen. Jetzt habe es Zeichen der Erholung bei Anzeigen aus der Reisebranche und dem Gesundheitsbereich gegeben. Unterm Strich fiel der Quartalsgewinn um 55 Prozent auf 4,65 Milliarden US-Dollar.
Die Nutzerzahlen wachsen derweil weiter. So kommt Facebook inzwischen auf zwei Milliarden täglich aktive Nutzer - ein Zuwachs von 16 Millionen binnen drei Monaten. Mindestens eine App von Meta nutzten zuletzt 2,96 Milliarden Nutzer pro Tag nach 2,93 Milliarden drei Monate zuvor.
Trotz der neuen Sparsamkeit lässt sich der Konzern die umstrittene Entwicklung digitaler Welten unter dem Schlagwort "Metaverse" weiter viel Geld kosten. Die Sparte Reality Labs, in der das Geschäft mit virtueller Realität gebündelt ist, verbuchte im vergangenen Quartal einen operativen Verlust von rund 4,3 Milliarden Dollar. Darin seien auch Restrukturierungskosten enthalten, sagte Finanzchefin Susan Li. Im gesamten Jahr 2022 addierte sich das operative Minus auf 13,7 Milliarden US-Dollar - bei einem Umsatz von nur 2,16 Milliarden US-Dollar.