14.07.2009, 15:12 Uhr
Marktübersicht DECT-Telefone
Der Durchschnittspreis auf dem deutschen DECT-Markt ist weitgehend stabil – Gigaset nach wie vor mit großem Abstand Marktführer – Die ersten CAT-iq-Geräte sind auf dem Markt und weitere sollen bald folgen
Die DECT-Anbieter haben allen Grund zur Freude: Im vergangenen Jahr legte der Markt ordentlich zu. 6,4 Millionen Geräte wurden 2008 in Deutschland verkauft, das Marktvolumen kletterte auf 361 Millionen Euro. Ein deutliches Wachstum im Vergleich zu 2007: Damals wurden nur 5,53 Millionen DECT-Geräte verkauft, mit einem Marktvolumen von 316 Millionen Euro. Weitere gute Nachricht: Seit rund zwei Jahren war der durchschnittliche Verkaufspreis pro Gerät keinen größeren Schwankungen unterworfen.
Keine Überraschung gibt es bei den Marktanteilen. Unangefochtener Platzhirsch ist nach wie vor Gigaset Communications. Nach Stückzahlen beherrscht das Unternehmen mit einem Anteil von rund 50 Prozent eindeutig das Marktgeschehen. Daran änderte auch der Verkauf der traditionsreichen Siemens-Sparte an den Finanzinvestor Arques Industries im vergangenen Jahr nichts. Der Wert-Marktanteil von Gigaset ist sogar noch gewichtiger.
Der zweitgrößte Player auf dem deutschen DECT-Markt – Panasonic – zeigt sich dagegen mit weniger als 20 Prozent Marktanteil gemessen an Stückzahlen und Wert weit abgeschlagen, liegt aber dennoch deutlich vor dem übrigen Wettbewerb wie Philips, Audioline oder Deutsche Telekom.
Auf und ab
Widersprüchlich äußern sich die Hersteller indes über das laufende Geschäftsjahr. Dieter Cifrain, Leiter Deutschland bei Gigaset Communications: „Die Dynamik der Warengruppe Schnurlostelefone ist ungebrochen und wir erwarten, dass dieser Trend Bestand hat.“ So war das Volumen des deutschen DECT-Marktes im Februar wertmäßig acht Prozent stärker als im Vormonat. Auch Michael Schnurbusch, Managing Director bei Sagem Communications Germany, erwartet, dass der Markt stabil bleibt: „In puncto Wert sehen wir gegenwärtig eine steigende Tendenz.“ Eine in Wert und Menge positive Entwicklung erwartet auch Ibrahim Yildirim, Product Manager Home Communication bei Panasonic Deutschland. Pessimistisch gestimmt ist man hingegen bei Auerswald. Regina Dettmer, Auerswald-Marketingmanagerin: „Im Consumerbereich ist der Markt durch einen hohen Preiskampf gekennzeichnet, der wenig Marge übrig lässt.“
Widersprüchlich äußern sich die Hersteller indes über das laufende Geschäftsjahr. Dieter Cifrain, Leiter Deutschland bei Gigaset Communications: „Die Dynamik der Warengruppe Schnurlostelefone ist ungebrochen und wir erwarten, dass dieser Trend Bestand hat.“ So war das Volumen des deutschen DECT-Marktes im Februar wertmäßig acht Prozent stärker als im Vormonat. Auch Michael Schnurbusch, Managing Director bei Sagem Communications Germany, erwartet, dass der Markt stabil bleibt: „In puncto Wert sehen wir gegenwärtig eine steigende Tendenz.“ Eine in Wert und Menge positive Entwicklung erwartet auch Ibrahim Yildirim, Product Manager Home Communication bei Panasonic Deutschland. Pessimistisch gestimmt ist man hingegen bei Auerswald. Regina Dettmer, Auerswald-Marketingmanagerin: „Im Consumerbereich ist der Markt durch einen hohen Preiskampf gekennzeichnet, der wenig Marge übrig lässt.“
Marktübersicht DECT-Telefone (Teil 2)
Daher sieht das Unternehmen, das den Großteil seiner Umsätze allerdings auch im TK-Anlagen-Segment generiert, den DECT-Markt nicht als Wachstumsmarkt. Auch die Auswirkungen der Wirtschaftskrise werden von den DECT-Anbietern unterschiedlich beurteilt. ITM Technology verzeichnet beispielsweise eine Abkehr von höherwertigen DECT-Telefonen hin zu preisgünstigen Geräten. Dieter Cifrain von Gigaset Communications dagegen sieht den als Folge der Wirtschaftskrise zu erwartenden „Cocooning-Effekt“ als Vorteil. Menschen, die sich wieder mehr ins Private zurückzögen, würden „hier auch in gute Technik und in anspruchsvolles Design investieren“, so Cifrain.
Sicherheit auf dem Prüfstand
Das dürfte auch für das Thema Abhörsicherheit gelten. Erst vor kurzem sorgten Sicherheitslücken bei DECT-Telefonen für Aufsehen. „Alle technisch im Rahmen des GAP-Standards möglichen Verschlüsselungsverfahrens sind bereits geknackt“, warnt Werner Kortmann, Business Development, Tiptel.com. Der Hintergrund: Wissenschaftler der Technischen Universität Darmstadt, der Bauhaus-Universität in Weimar und der Universität Luxemburg fanden in Zusammenarbeit mit dem Chaos Computer Club heraus, dass unter bestimmten Voraussetzungen das Abhören von DECT-Telefonen ohne größeren Aufwand möglich ist (siehe TH 03/09).
Das dürfte auch für das Thema Abhörsicherheit gelten. Erst vor kurzem sorgten Sicherheitslücken bei DECT-Telefonen für Aufsehen. „Alle technisch im Rahmen des GAP-Standards möglichen Verschlüsselungsverfahrens sind bereits geknackt“, warnt Werner Kortmann, Business Development, Tiptel.com. Der Hintergrund: Wissenschaftler der Technischen Universität Darmstadt, der Bauhaus-Universität in Weimar und der Universität Luxemburg fanden in Zusammenarbeit mit dem Chaos Computer Club heraus, dass unter bestimmten Voraussetzungen das Abhören von DECT-Telefonen ohne größeren Aufwand möglich ist (siehe TH 03/09).
Schutz vor Mithörern bietet die Verschlüsselung zwischen Basis und Mobilteil, über die jedoch nicht alle Geräte werkseitig verfügen (siehe Tabelle). Doch auch diese Verschlüsselung ist mit dem entsprechenden technischen Know-how zu knacken. Kunden, die Wert auf absolute Sicherheit legen, bleibt vorerst nur, auf schnurgebundene Telefone zurückzugreifen. Allerdings erscheint die reißerische Berichterstattung vieler Medien angesichts des eher geringen Bedrohungspotenzials übertrieben.
Marktübersicht DECT-Telefone (Teil 3)
„Eco“ muss sein
Nach wie vor bei den Kunden hoch im Kurs stehen Modelle mit Eco-Funktionalitäten – also besonders energiesparende Geräte oder Telefone mit reduzierter Strahlung. So sind bei weitem die meisten DECT-Geräte, die über den Ladentisch gehen, Eco-Modelle. Und es ist zu erwarten, dass der Marktanteil von Eco-DECT-Geräten weiter wächst.
Nach wie vor bei den Kunden hoch im Kurs stehen Modelle mit Eco-Funktionalitäten – also besonders energiesparende Geräte oder Telefone mit reduzierter Strahlung. So sind bei weitem die meisten DECT-Geräte, die über den Ladentisch gehen, Eco-Modelle. Und es ist zu erwarten, dass der Marktanteil von Eco-DECT-Geräten weiter wächst.
DECT-Telefone mit großen Tasten und großem Display liegen ebenfalls im Trend. Auch wenn sie sich als Ergonomie- oder Seniorentelefone an eine spezielle Zielgruppe richten, diese Nischenprodukte dürften für den Fachhandel besonders interessant sein, da gerade Kunden ab 50 fachhandelsaffin sind und gute Beratung schätzen.
CAT-iq nimmt Anlauf
Ein weiterer Trend ist der neue DECT-Standard CAT-iq, der eine deutlich verbesserte Sprachqualität sowie schnelle Datenübertragung bringen soll. Bisher gibt es jedoch kaum CAT-iq-Geräte auf dem Markt. Gigaset Communications hat mit dem S675 IP und dem S685 IP erst zwei zertifizierte CAT-iq-Telefone im Programm. Bei Gigaset – und nicht nur dort – erwartet man allerdings, dass die Konkurrenz bis Ende des Jahres nachzieht. So heißt es von der IVS GmbH: „Die Entwicklung läuft seit längerem bei einem unserer Partner auf Hochtouren.“ Welcher Hersteller gemeint ist, das wollte man jedoch noch nicht preisgeben. Geplant sei die Markteinführung von CAT-iq-Telefonen bis Ende 2009 respektive Anfang 2010. Auch bei Panasonic wird an der CAT-iq-Technologie gearbeitet.
Ein weiterer Trend ist der neue DECT-Standard CAT-iq, der eine deutlich verbesserte Sprachqualität sowie schnelle Datenübertragung bringen soll. Bisher gibt es jedoch kaum CAT-iq-Geräte auf dem Markt. Gigaset Communications hat mit dem S675 IP und dem S685 IP erst zwei zertifizierte CAT-iq-Telefone im Programm. Bei Gigaset – und nicht nur dort – erwartet man allerdings, dass die Konkurrenz bis Ende des Jahres nachzieht. So heißt es von der IVS GmbH: „Die Entwicklung läuft seit längerem bei einem unserer Partner auf Hochtouren.“ Welcher Hersteller gemeint ist, das wollte man jedoch noch nicht preisgeben. Geplant sei die Markteinführung von CAT-iq-Telefonen bis Ende 2009 respektive Anfang 2010. Auch bei Panasonic wird an der CAT-iq-Technologie gearbeitet.
„Wir können bislang aber keinen Einführungstermin nennen“, so Ibrahim Yildirim. Man gehe aber davon aus, dass mittelfristig die Bedeutung von CAT-iq zunehmen werde. Nicht vor Anfang 2010 sollen die ersten CAT-iq-Telefone von Philips erhältlich sein. „Produkte im Laborstadium liegen bereits vor“, sagt Bernd Hippmann, Customer Marketing Manager Home Communication bei Philips Consumer Lifestyle Deutschland. Hier werden die ersten Geräte im B2B-Umfeld erwartet.