Marktübersicht DECT-Telefone

Marktübersicht DECT-Telefone (Teil 2)

Daher sieht das Unternehmen, das den Großteil seiner Umsätze allerdings auch im TK-Anlagen-Segment generiert, den DECT-Markt nicht als Wachstumsmarkt. Auch die Auswirkungen der Wirtschaftskrise werden von den DECT-Anbietern unterschiedlich beurteilt. ITM Technology verzeichnet beispielsweise eine Abkehr von höherwertigen DECT-Telefonen hin zu preisgünstigen Geräten. Dieter Cifrain von Gigaset Communications dagegen sieht den als Folge der Wirtschaftskrise zu erwartenden „Cocooning-Effekt“ als Vorteil. Menschen, die sich wieder mehr ins Private zurückzögen, würden „hier auch in gute Technik und in anspruchsvolles Design investieren“, so Cifrain.
Sicherheit auf dem Prüfstand
Das dürfte auch für das Thema Abhörsicherheit gelten. Erst vor kurzem sorgten Sicherheitslücken bei DECT-Telefonen für Aufsehen. „Alle technisch im Rahmen des GAP-Standards möglichen Verschlüsselungsverfahrens sind bereits geknackt“, warnt Werner Kortmann, Business Development, Tiptel.com. Der Hintergrund: Wissenschaftler der Technischen Universität Darmstadt, der Bauhaus-Universität in Weimar und der Universität Luxemburg fanden in Zusammenarbeit mit dem Chaos Computer Club heraus, dass unter bestimmten Voraussetzungen das Abhören von DECT-Telefonen ohne größeren Aufwand möglich ist (siehe TH 03/09).
Schutz vor Mithörern bietet die Verschlüsselung zwischen Basis und Mobilteil, über die jedoch nicht alle Geräte werkseitig verfügen (siehe Tabelle). Doch auch diese Verschlüsselung ist mit dem entsprechenden technischen Know-how zu knacken. Kunden, die Wert auf absolute Sicherheit legen, bleibt vorerst nur, auf schnurgebundene Telefone zurückzugreifen. Allerdings erscheint die reißerische Berichterstattung vieler Medien angesichts des eher geringen Bedrohungspotenzials übertrieben.




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