Festnetztelefone 08.04.2010, 12:39 Uhr

Was Senioren wünschen

Senioren stellen besondere Anforderungen an ihre Telekommunikationsgeräte. Telecom Handel hat in einer großen Marktübersicht rund 60 Festnetztelefone für die Generation 65 plus zusammengetragen (Tabelle zum Download).
Wenn es eine Zielgruppe gibt, die heutzutage noch besonders fachhandelstreu ist, dann ist es die sogenannte Generation 65 plus. Vor allem ältere Menschen legen immer noch Wert auf eine qualitativ gute und persönliche Beratung. Dazu kommt, dass diese Bevölkerungsgruppe häufig wenig internetaffin ist und daher kaum in Online-Shops abwandern dürfte. Hier bietet sich ein Riesenpotenzial für den stationären TK-Fachhandel, denn die Golden Ager, wie die Zielgruppe auch euphemistisch genannt wird, versprechen goldene Geschäfte – sind doch gerade die über 65-Jährigen oft besonders zahlungskräftig.
Auch die demografische Entwicklung in Deutschland spricht dafür, als Fachhändler diese Zielgruppe verstärkt ins Visier zu nehmen. Schließlich wird die Bundesrepublik Deutschland im Durchschnitt immer älter. Schon heute ist jeder fünfte Einwohner mindestens 65 Jahre alt. In den kommenden Jahren soll der Anteil der über 65-Jährigen an der Bevölkerung weiter zunehmen. So prognostiziert eine Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes, dass im Jahr 2060 in Deutschland jeder Dritte 65 Jahre alt oder älter sein wird.
Die Produkte sind da ...
Fakt ist, dass sich viele „normale“ Telefone nicht für ältere Nutzer eignen. Im Alter verschlechtern sich das Seh- und Hörvermögen, in der Regel lassen auch motorische und sensorische Fähigkeiten nach. Daher sind für ältere Menschen die Menüs oft zu kompliziert, die Displays schlecht lesbar und die Tasten viel zu klein. Senioren haben darüber hinaus auch häufig besondere Anforderungen an Telefone, die von herkömmlichen Geräten nicht bedient werden können, darunter zum Beispiel die Kompatibilität mit Hörgeräten.

Marktübersicht Seniorentelefone: Schlicht und einfach

Heute gibt es eine große Auswahl an Telefonen für Senioren oder generell Menschen mit physischen Einschränkungen. Die Geräte weisen in der Regel große Tasten und gut lesbare Displays auf. Dazu kommen Direktwahltasten, teilweise in Form von Fototasten, wo wichtige Rufnummern gespeichert werden können. Bei einigen Geräten sind auch Notruffunktionen an Bord.
Die Hersteller haben die Generation 65 plus also längst als zahlungskräftige Zielgruppe erkannt und reagiert. Auch die zukünftige Marktentwicklung beurteilen die meisten positiv. „Wert und Stückzahlen der Seniorentelefone werden 2010 ansteigen“, ist sich Claudia Potschigmann, Marketingleiterin der IVS GmbH, sicher. Noch weiter geht Michael Schnurbusch, Managing Director von Sagemcom Germany: „Der demografische Wandel und die immer älter werdende Gesellschaft formen zukünftig einen Massenmarkt.“
... sie müssen nur verkauft werden
Erfreulich für Händler: Viele Hersteller schätzen den Fachhandel als wichtigen Vertriebskanal. „Der Handel muss die ‚älteren Semester‘ überzeugen“, meint Schnurbusch. Allerdings kommt es nicht auf die Überredungskünste des Verkäufers an. Vielmehr ist Einfühlungsvermögen für die Bedürfnisse des Kunden gefragt. Gerade für Senioren ist es wichtig, die Produkte „live“ im Laden präsentiert zu bekommen und diese auch ausprobieren zu können.
Denn nur so kann der Kunde letztlich feststellen, ob er das Display gut lesen kann, ob die Tasten groß genug und leicht bedienbar sind oder das Menü gut verständlich ist. „Sicherlich muss sich der Händler etwas mehr Zeit für ein Beratungsgespräch nehmen, doch die Senioren werden es zu schätzen wissen“, ist Potschigmann überzeugt und sagt weiter: „Dafür erobert sich der Händler eine loyale, zahlungskräftige Zielgruppe, die ihn gerne weiterempfiehlt, wenn der Service stimmt.“

Glossar

Hörgerätekompatibilität:
Nicht jedes Telefon eignet sich für jedes Hörgerät. Gerade bei DECT-Telefonen können die Funkwellen auch bei modernen Hörgeräten Störungen verursachen. Im Zweifelsfall sollte der Kunde ausprobieren, ob Hörgerät und Telefon harmonieren.
Notruffunktion:
Einige Telefone haben eine Notruftaste oder einen separaten Funksender. Wird der Notruf aktiviert, ruft das Telefon eine oder mehrere Rufnummern an, die vom Anwender programmiert wurden.
Induktionsspule:
Viele Hörgeräte lassen sich auf Induktionsempfang schalten, so dass Tonsignale magnetisch übertragen werden. Viele schnurgebundene Telefone, aber auch einige DECT-Telefone verfügen über eine integrierte Induktionsspule.
„Totmann“-Funktion:
Eine besondere Notruffunktion reagiert auf Lageveränderung oder Sturz des Telefons. Ist kein Notruf gewünscht, kann der Nutzer diesen durch Drücken einer bestimmten Taste verhindern.




Das könnte Sie auch interessieren