DSL-Drosseltarife für alle Telekom-Kunden verbindlich

Die Aufregung um die neuen DSL-Drosseltarife der Telekom nimmt kein Ende. Nachdem sich in der Sache zuletzt sogar Wirtschaftsminister Philipp Rösler zu Wort gemeldet hatte, sorgt nun ein Interview von Telekom-Deutschland-Chef Niek Jan van Damme in der "Welt" für weiteren Zündstoff.

Darin relativiert der Manager die ursprüngliche Aussage des Konzerns, wonach die Drosselung nur Neukunden betreffe. Vielmehr werde die Geschwindigkeitsbremse bis 2018 für alle Telekom-Kunden obligatorisch. Bis dann wollen die Bonner nämlich sämtliche Breitbandnutzer auf die neue Netztechnologie ?All-IP? umgestellt haben - und spätestens dann müssen auch Bestandskunden die neuen Geschäftsbedingungen akzeptieren.  

Ob bis dahin allerdings die jetzt angekündigten Obergrenzen der Datenvolumina noch so gültig seien, ließ van Damme offen: ?Wer weiß, wie die Datengrenzen 2018 aussehen werden? In fünf Jahren, wenn wir das alte Netz abschalten wollen, werden wir in einer Internetwelt mit höheren Zugangsgeschwindigkeiten, neuen Partnerschaften, neuen Geschäftsmodellen, neuen Tarifen leben.?

Unterdessen führt die Telekom bereits Gespräche mit verschiedenen Inhalte-Anbietern bezüglich möglicher Kooperationsmodelle. Vorstellbar sei es, dass diese in Zukunft dafür bezahlen, um die eigenen Dienste von der Telekom-Datenbegrenzung auszunehmen. Dazu van Damme: "Wir wollen diese Möglichkeiten diskriminierungsfrei anbieten, das heißt, wir reden mit jedem über diese Modelle, der sich bei uns meldet.?