Gigaset-Strategie
13.06.2012, 11:36 Uhr
Neues Standbein Heimvernetzung
Der TK-Hersteller Gigaset will künftig seine Telefone mit Haushaltsgeräten vernetzen. Erste Prototypen zeigt das Unternehmen auf der IFA.
Auf der gestrigen Hauptversammlung stellte Charles Fränkl, Vorsitzender des Vorstands der Gigaset AG, die Eckpunkte der künftigen Strategie des Unternehmens vor.
Neben den DECT-Telefonen und der Linie Gigaset Pro für den Geschäftskundenmarkt will Gigaset künftig auch Lösungen zur Heimvernetzung anbieten. Erste Produkte möchte das Unternehmen auf der IFA im September präsentieren, die Vermarktung soll in etwa zehn Monaten beginnen.
Laut Fränkl wächst der Bereich Home Networks jährlich um 40 Prozent ? und Gigaset erhofft sich ob seiner starken Marke im Privatkundensegment einen gutes Stück vom Kuchen. Die Strategie im Home-Networks-Segment: Künftig sollen die Gigaset-Geräte mit verschiedenen Sensoren im Haushalt sowie einer von Gigaset entwickelten Cloud-Anwendungs-Plattform kommunizieren. Damit können Kunden beispielsweise den Energieverbrauch des Haushalts auch von unterwegs steuern; aber auch Einbrüche können mit diesen Lösungen gemeldet werden. Geplant sind zudem Services für ältere Menschen.
Schwächelnder Kernmarkt
Hintergrund: Gigaset sieht sich in einem schwierigen Marktumfeld im Kerngeschäft DECT-Telefonie. Immer häufiger ersetzen Mobiltelefone den Festnetzanschluss im Privatkundenbereich.
"Der Markt für DECT-Telefone im privaten Bereich ist endlich?, erklärte Hans-Burghardt Ziermann, Geschäftsführer der Gigaset Communications GmbH schon bei der Vorstellung der Gigaset-Pro-Serie auf der CeBIT 2011. Dazu kommen die gesamtwirtschaftlichen Unsicherheiten wegen der Schuldenkrise, die den Konsum in Europa belasten, auch der sinkende Eurokurs schwäche das Geschäft.
Insgesamt geht das Unternehmen deshalb im Kerngeschäft von einem Minus des Gesamtmarktes von neun Prozent aus.