Gigaset 20.01.2010, 12:00 Uhr

Siemens und Arques streiten weiter

Im Streit zwischen Siemens und Arques um den Telefonhersteller Gigaset Communications gibt es immer noch keine Einigung.
Die Auseinandersetzung zwischen Siemens und Arques um die ehemalige Siemens-Tochter Gigaset Communications geht in die nächste Runde. Das berichtet das "Handelsblatt". Demnach will die Zeitung aus Finanzkreisen erfahren haben, dass Siemens den Starnberger Finanzinvestor Ende Dezember vor einem Schiedsgericht verklagt habe.
Stein des Anstoßes sei neben einer angeblich ausstehenden Kaufpreisrate in Höhe von 15 Millionen Euro, die Siemens von Arques fordert, eine schon seit längerer Zeit eingeforderte Restrukturierungshilfe von 20 Millionen Euro, die Arques an Gigaset bezahlen soll. Arques lehne die Ansprüche allerdings ab. Arques-Vorstand Gisbert Ulmke sagte gegenüber dem Handelsblatt, dass die Kaufpreisforderung strittig sei. Arques sei daher mit Siemens in Verhandlungen. Ulmke schloss nicht aus, dass es zu einem Schiedsgerichtsverfahren kommen werde.

Arques und Siemens streiten um Gigaset

Auch den Anspruch auf 20 Millionen Euro Restrukturierungshilfe wies Ulmke von sich. Fraglich ist, ob Arques die geforderten Summen überhaupt zahlen kann. Denn in Branchenkreisen wird vermutet, dass den Starnbergern die entsprechenden finanziellen Mittel fehlen würden. Durch das Ausbleiben der Zahlung soll die geplante Sanierung des DECT-Herstellers derzeit gestoppt sein.
Ursprünglich hätten 140 Stellen abgebaut werden sollen, um Kosten zu sparen. Insider vermuten, Arques zögere die Restrukturierung absichtlich hinaus, um die Beschäftigten nicht zu den mit Siemens ausgehandelten Konditionen abfinden zu müssen - eine entsprechende Vereinbarung laufe im Sommer ab.
Schon vor Weihnachten hatten Siemens und Arques vor Gericht gestanden. Der Münchner Konzern hatte gegen die Einsetzung von Michael Hütten als neuen Gigaset-Chef geklagt. Hütten ist gleichzeitig Vorstand bei Arques und sollte bei dem DECT-Hersteller den Restrukturierungsprozess beschleunigen. Bei Siemens witterte man in der Doppelrolle einen Interessenkonflikt und zog vor Gericht. Nach einem Prozess vor dem Landgericht München kam es zum Vergleich zwischen den streitenden Parteien. Hütten soll in der Folge seinen Posten bei Gigaset zum 15. Februar niederlegen.




Das könnte Sie auch interessieren