CeBIT 16.01.2013, 13:10 Uhr

Die Telekom setzt auf die Cloud

Wie schon im vergangenen Jahr wird die Cloud das zentrale Thema des CeBIT-Auftritts der Telekom sein. Die Bonner wollen unter anderem bis März ihren Business Marketplace weiter ausbauen und neue Bundles für Unternehmen schnüren.
Auf der CeBIT 2012 hatte Telekom-Chef René Obermann angekündigt, dass Lösungen aus der Cloud künftig explizit Bestandteil der Konzernstrategie sein würden ? und die Eröffnung eines Business Marketplace angekündigt, auf dem kleine und mittelständische Unternehmen eine Vielzahl an Softwarelösungen für typische Geschäftskundenanwendungen finden und diese nach dem Pay-as-you-use-Prinzip mit der Telekom abrechnen können.
Der Business Marketplace ist nun seit einem halben Jahr online und aktuell stehen dort 26 Applikationen zur Verfügung, darunter unter anderem auch Office 365 von Microsoft. Bis zur CeBIT möchte die Telekom diese auf 40 erweitern, erklärte Lutz Fröhlich, Leiter Marketing Operations Geschäftskunden bei der Telekom Deutschland auf dem CeBIT-Preview in München. Bislang haben sich laut Fröhlich 10.000 Unternehmen als Kunden für den Business Marketplace registriert, die Zahl soll sich alle zwei Monate verdoppelt haben. Allerdings: Nicht alle dieser Unternehmen sind aktive Nutzer und generieren auch Umsätze.
Im ersten Quartal möchte die Telekom darüber hinaus ein Bundle für Geschäftskunden schnüren, in dem der Internet-Zugang (DeutschlandLAN) und Applikationen aus dem Business Marketplace gemeinsam angeboten werden. Den genauen Marktstart und auch Preise nannte Fröhlich allerdings noch nicht. Im Gespräch mit Telecom Handel erklärte er aber, dass der Business Marketplace sowohl über den Direktvertrieb als auch indirekt vermarktet werde.
Allerdings: Auf Nachfrage erklärte Fröhlich, dass DeutschlandLAN immer noch nicht für den indirekten Vertrieb freigegeben ist, nur ausgewählte Integratoren dürften das Produkt derzeit als Partner aus dem Channel anbieten. 

Mobile Device Management aus der Cloud

Ein weiterer Schwerpunkt der Bonner auf der CeBIT wird das Thema Mobile Device Management (MDM) sein. Die Telekom bietet hier ebenfalls eine Lösung aus der Cloud an. Mit dieser können Unternehmen 100 bis 10.000 mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets mit den Betriebssystemen iOS, Android, Windows Phone, Symbian und Blackberry zentral steuern. So kann der Administrator beispielsweise festlegen, auf welche Daten der Anwender im Unternehmen Zugriff hat, sicherheitskritische Anwendungen auf den Geräten während der Arbeitszeit verhindern und auch die Geräte sperren oder lokalisieren.
In München gab Fröhlich auch einen Einblick in die Themen, die derzeit noch in der Entwicklungsphase bei der Telekom sind. So arbeitet T-Systems aktuell an der Konzeption eines Business Marketplace Enterprise, in dem Großkunden ähnlich wie KMUs verschiedene Lösungen aus der Cloud buchen können. Weiterhin schmiedet der Konzern derzeit Kooperationen mit Software-Anbietern, um Lösungen für die Verwaltung großer Datenmengen aus der Cloud anbieten zu können, Stichwort Big Data.
Darüber hinaus prüft die Telekom derzeit neue Angebote für virtuelle Telefonanlagen, aktuell haben die Bonner hier DeutschlandLAN im Programm. Über Kooperationen, beispielsweise mit Swyx oder Microsoft, soll dieses Angebot ausgebaut werden.
Ebenfalls für den Geschäftskundenbereich entwickelt die Telekom zudem ein so genanntes "Cloudbook" ? ein Notebook, das letztlich nur mit einem Betriebssystem ausgestattet ist ? alle Anwendungen werden zentral in der Cloud gehostet. Ziel ist es, dass Unternehmen ihren Mitarbeitern so günstig Hardware zur Verfügung stellen können.
Die Beispiele zeigen: Die Telekom nimmt das Thema Cloud sehr ernst und baut die Angebote beständig aus. Konkrete Umsätze, die die Bonner über ihre Cloud-Angebote realisieren, wollte Fröhlich allerdings nicht nennen. Nur so viel: "Aktuell wächst der Cloud-Markt um rund 25 Prozent pro Jahr", so der Marketing-Manager. Und das Wachstum der Telekom entspräche der allgemeinen Marktentwicklung.




Das könnte Sie auch interessieren