Frischer Wind fürs Energiegeschäft
Auf den Überblick kommt es an
„Der erste große Wechselschwung war vor zwei Jahren“, erklärt Aetka-Vorstand Uwe Bauer. Dieser sei jedoch durch die spektakuläre Pleite des Strom-Discounters TelDaFax eingebremst worden. Im Zuge der Insolvenz hatten damals viele Kunden ihre Jahreszahlungen, die sie im Vorfeld geleistet hatten, verloren. Dieses Beispiel zeigt, wie wichtig es ist, einen soliden Anbieter zu wählen. Dabei kann der Handel seinen Kunden beratend zur Seite stehen. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass der Reseller einen Überblick über die Anbieter am Markt hat – und zumindest in Ansätzen leisten kann, was Vergleichsportale wie Check24 bieten.
Begünstigt durch das Sonderkündigungsrecht, das mit der Erhöhung der EEG-Umlage einhergeht, könnte nun eine zweite Wechselwelle bevorstehen. Zwei Jahre nach dem Ökostrom-Boom, der durch die Reaktorkatastrophe in Fukushima ausgelöst wurde, ist die Nachfrage der Kunden nach grünem Strom mittlerweile zwar zurückgegangen. Im Vergleich zur Zeit davor ist sie jedoch nach wie vor hoch, insbesondere dann, wenn der Tarif günstig ist. Aber: „Es ist derzeit vielen Kunden nicht so wichtig, wie Energie erzeugt wird – eher wie hoch die Optimierungs- und Einsparpotenziale sind“, schränkt Alexander Albert von HFO Energy im Gespräch mit Telecom Handel ein.
Dass insbesondere der TK-Fachhandel bei der Erschließung des neuen Kundenpotenzials eine große Rolle spielt, darüber sind sich die von Telecom Handel befragten ITK- und Energie-Distributoren einig. „Der Run auf den Fachhandel, der Energietarife mit anbietet, hat bereits begonnen“, so Gerald Brietzke, Abteilungsleiter bei der Expert Technik AG. Ausschlaggebend dafür ist insbesondere die Beratungsqualität am Point of Sale, denn viele Kunden ziehen bei der Wahl eines neuen Energieanbieters eine qualifizierte Fachberatung der eigenen Recherche im Internet vor.