Strategie 06.02.2019, 10:24 Uhr

Gigaset forciert Smartphone- und Smart-Home-Geschäft

Mit günstigen Smartphones und Smart-Home-Produkten will der TK-Hersteller nach Jahren der Krise endlich wieder an bessere Zeiten anknüpfen.
Gigaset-Vorstandschef Klaus Weßing
(Quelle: Gigaset)
Nach langjähriger Krise will der Telefonhersteller Gigaset als Dienstleister für das smarte Zuhause und Produzent günstiger Smartphones "Made in Germany" erfolgreich werden. Das 2008 aus der ehemaligen Siemens-Festnetzsparte hervorgegangene Unternehmen will seine starke Marktstellung bei Festnetztelefonen in Europa als Grundlage der Expansion in den neuen Geschäftsfeldern nutzen.
Dazu gehört der Einstieg in den global heiß umkämpften Handy-Markt, bei dem alle paar Jahre die Weltmarktführer wechseln. Ein Pluspunkt bei den Verbrauchern soll das Thema Qualität "Made in Germany" sein: Gigaset bietet seit Ende 2016 Mobiltelefone an, seit vergangenem Jahr Modelle, die im Bocholter Stammwerk hergestellt werden. Doch Herstellung in Deutschland soll bei Gigaset nicht gleichbedeutend mit teuer sein: "Bei Smartphones werden wir nie ein Apple oder ein Samsung - dahinter steht eine ganz andere Strategie", sagte Vorstandschef Klaus Weßing der Deutschen Presse-Agentur in München.
Gigaset will nach Angaben des Managers mit Smartphones im unteren und mittleren Preissegment von 200 bis 400 Euro punkten. "Da sind nach Marktanalysen ungefähr 1200 Anbieter unterwegs - aber die haben in Europa alle keine bekannte und wirklich starke Marke. Die haben wir", sagte Weßing.
Das Erfolgsrezept soll Schnelligkeit sein: "Der Lebenszyklus eines Smartphones ist nur etwa neun Monate. Wenn man zu lange Produktzyklen hat, erodieren am Ende die Abverkäufe", sagte der Gigaset-Chef. "Es heißt also schnell sein am Markt. Schnell rein, schnell durchverkaufen, schnell etwas Neues bringen."
Nach Weßings Worten verlief der Start erfreulich: "Bei Smartphones hatten wir im ersten Jahr einen Umsatz im zweistelligen Millionenbereich, und im zweiten Jahr eine Umsatzsteigerung um 25 Prozent", sagte der Manager. "Wir wollen aber nicht primärer Smartphone-Lieferant werden, freuen uns aber natürlich über unseren Marktanteil von über einem Prozent in Deutschland."




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