Gigaset forciert Smartphone- und Smart-Home-Geschäft

Auslaufmodell DECT-Telefonie

Siemens hatte seine Festnetzsparte 2008 verkauft, Gigaset erbte damit eine starke Stellung bei der langfristig als Auslaufmodell geltenden Festnetztelefonie. "Wir sind in Europa Marktführer für DECT-Schnurlostelefone und unsere Marke ist in ungefähr 200 Millionen Haushalten", sagte Weßing. "DECT-Schnurlostelefone gehen im Markttrend runter, das will ich nicht abstreiten. Deswegen setzt Gigaset auch auf neue Felder."
Die in Deutschland hergestellten Smartphones sind nur ein Teil des Plans. "Deswegen die Themen Smart Home, Smart Care, Professional - also Telefonie für Unternehmen. Diese neuen Felder wachsen", sagte Weßing. "Das muss auch sein, sonst hätten wir ein Problem. Das vierte Quartal 2018 war eines der stärksten, das wir je hatten."
Gigaset will kein reiner Industriehersteller mehr sein. "Wir wollen den Bereich Smart Home sehr stark ausbauen", sagte der Gigaset-Chef. "Wir werden auf Dauer komplette Produktlösungen - also Hard- und Software - anbieten und in Zukunft einen großen Teil unseres Umsatzes mit Dienstleistungen erwirtschaften."
Die Kunden könnten künftig bei Gigaset "Pakete" kaufen: "Wenn Sie gerne die Daten der Überwachungskamera speichern möchten, können Sie das haben, wenn Sie einen zusätzlichen Sicherheitsdienst engagieren wollen, können Sie das zukünftig bei uns anfragen."
Das Unternehmen hat harte Jahre hinter sich: "Von den vergangenen 15 Jahren ging 12 Jahre lang jedes Jahr der Umsatz runter", sagte Weßing. "Deswegen mussten wir handeln, als ich Ende 2015 Vorstand wurde. Wir mussten Mitarbeiter entlassen und uns grundsätzlich anders aufstellen."
Aber Gigaset habe die Wende hinbekommen. "Wir haben Quartal für Quartal geliefert. Wir haben jetzt auch erstmals wieder neue Talente eingestellt. Jetzt sind wir auf dem Weg, uns zu stabilisieren und zu wachsen, das ist eigentlich schon ein Riesenerfolg."




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