Markteinstieg
20.01.2015, 08:50 Uhr
Erste Gigaset-Smartphones sollen 2015 kommen
Bereits Ende 2013 hatte Gigaset den Einstieg in den Smartphone-Markt angekündigt - im Laufe dieses Jahres sollen nun endlich erste Geräte in den Handel kommen.
Bereits im Oktober 2013 hatte der DECT-Anbieter Gigaset angekündigt, nach seinem Engagement im Smart-Home-Bereich nun auch auf dem Tablet- und Smartphone-Markt attackieren zu wollen. Doch bis auf zwei Tablet-Modelle, die Ende 2013 in den Verkauf gingen, gab es vom Gigaset bislang nur wenig zu sehen.
Nun hat Gigaset-Chef Charles Fränkl in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung den Zeitplan für die Markteinführung erster Smartphones konkretisiert - diese sollen noch "in diesem Jahr" auf den Markt kommen und "cool" aussehen, erklärte der Manager. Bei den Geräten handle es sich um "hochwertige" Produkte, betonte Fränkl - Kampfpreise bei der Vermarktung werde es laut Fränkl nicht geben.
Von großen Anbietern wie Samsung oder Apple will sich Gigaset durch die Einbindung seiner Smartphones in bestehende Systeme differenzieren: "Man kann die Festnetztelefonanlage damit steuern oder das vernetzte Zuhause", so der Manager.
Dass sich der angeschlagene DECT-Hersteller ausgerechnet auf dem hart umkämpften Smartphone-Markt kurieren möchte, ist für manchen Analysten nur schwer nachvollziehbar. Allerdings war im Oktober 2013 der chinesische Investor Pan Sutong bei Gigaset eingestiegen, der unter anderem an dem Smartphone-Auftragsfertiger Matsunichi beteiligt ist.
Für Fränkl zählt indes vor allem das Volumen und das Potenzial im Smartphone-Markt: "Letztes Jahr wurden weltweit etwa 60 Millionen neue Schnurlostelefone verkauft. Wir liefern davon immerhin gut ein Drittel aus. Zur gleichen Zeit wurden aber mehr als eine Milliarde Smartphones vertrieben. Das ist der große Unterschied."
Auch zum Produktionsstandort in Bocholt äußerte sich Fränkl. Er gehe davon aus, dass dieser mit Blick auf die DECT-Produktion auch in Zukunft erhalten bleibe. "Derzeit haben wir bei Gigaset 1.600 verschiedene Produkte im Angebot, da rechnet sich eine asiatische Fertigung nicht in allen Bereichen."
Anders sehe es bei den Smartphones aus: "In diesem Geschäft lohnt sich die Massenherstellung in China, da es hier einen hohen Grad an Standardisierung gibt", so Fränkl.
Das Ende der klassischen Festnetztelefone ist für den Manager - trotz der angestrebten Bemühungen auf dem Smartphone-Markt - nicht in Sicht. "Die wird es immer geben. Am Ende wird der gesamte Telefonverkehr über das Internet laufen, alles endet irgendwann im Festnetz."