Strategie 24.05.2016, 10:38 Uhr

Virtual Reality: Google setzt voll auf Smartphones

Im jungen Geschäft mit virtueller Realität beschränkt sich Google auf Smartphones, um schneller viele Nutzer zu erreichen. Vorreiter wie Oculus bekommen mehr günstige Konkurrenz.
VR-Vorreiter wie Oculus bieten Brillen mit eigenem Bildschirm an - Google setzt dafür komplett auf Smartphones
(Quelle: Ole Spata)
Google plant auf absehbare Zeit keine Brille für die Anzeige virtueller Realität mit eingebautem Bildschirm, sondern setzt dafür komplett auf Smartphones. Auf lange Sicht werde es zwar viele Formen von Geräten geben, mit denen man in künstliche Welten eintauchen kann, sagte der zuständige Manager Andrey Doronichev. "Aber wir stehen noch ganz am Anfang. Der Großteil der Welt wird virtuelle Realität in absehbarer Zukunft auf dem Smartphone erleben."
VR-Vorreiter wie Facebooks Firma Oculus oder HTC bieten Brillen mit eigenem Bildschirm an. Das soll eine bessere Qualität gewährleisten, aber sie müssen an sehr leistungsstarke Computer angeschlossen werden und kosten schon allein 700 bis 900 Euro. Zugleich will Sony eine 400 Euro teure VR-Brille für seine Spielekonsole Playstation verkaufen.
Google hatte auf seiner Entwicklerkonferenz seine eigene Plattform "Daydream" (Tagtraum) für Inhalte in virtueller Realität vorgestellt. Sie soll auf Android-Smartphones laufen. Damit will der Konzern schnell viele Nutzer gewinnen. Das Telefon wird dabei in ein Brillen-Gehäuse mit Linsen eingesteckt und dient als Bildschirm. Auf ein ähnliches Konzept setzt Samsung mit seinem Gehäuse Gear VR. Und Google selbst stellte schon vor zwei Jahren das faltbare Papp-Kästchen "Cardboard" für einfache VR-Erlebnisse mit eingestecktem Smartphone vor.
Google verlässt sich für "Daydream" komplett auf die Sensoren im Smartphone, das Gehäuse hat keine. "Wir glauben, dass das Telefon alles nötige an Bord hat", sagte Doronichev. Zusätzlich gibt es einen kleinen Controller, mit dem man zum Beispiel Gegenstände in der virtuellen Umgebung greifen kann. Google will die Hardware auch selbst produzieren.




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