Smartphones 11.09.2019, 16:14 Uhr

IFA-Nachlese: Ein einsamer Falter

Lediglich Samsung schaffte es mit einem serienreifen Falt-Smartphone zur IFA. Doch es gab viele weitere, konventionelle Neuheiten, vor allem in der Mittelklasse.
Samsung Galaxy Fold 5G
(Quelle: Samsung)
Eigentlich sollten faltbare Smartphones ein Renner der diesjährigen IFA werden, doch am Ende traute sich nur Samsung mit dem Galaxy Fold auf die große Bühne und zeigte das Luxusmodell nicht nur unter Glas wie noch auf dem Mobile World Congress im Frühjahr. So standen die Besucher Schlange und klappten eifrig. Den Marktstart haben die Koreaner jetzt endlich mit dem 18. September festgelegt. Dann werden 2.100 Euro fällig, zumindest hat das Smartphone in der überarbeiteten Version 5G dazubekommen. Der Vertrieb erfolgt nur über Netzbetreiber und Samsung-eigene Kanäle, der Fachhandel bleibt außen vor. Vertreter von Samsung rechtfertigten dies auf der IFA gegenüber Telecom Handel mit einem erhöhten Erklärungsbedarf des Produktes, dem man nur durch speziell geschultes Personal gerecht werden könne.
Über die normalen Kanäle wird dagegen das neu vorgestellte Galaxy A90 5G vermarktet, mit dem der Hersteller sein drittes 5G-fähiges Smartphone bringt, das mit 749 Euro deutlich günstiger als seine Brüder ist. Dafür gibt es ein 6,7-Zoll-Display, den schnellen Snapdragon-855-Prozessor, einen Akku mit 4.500 mAh und eine rückwärtige Dreifachkamera mit Weitwinkel und Entfernungsmessung.
Der durch die US-Sanktionen angeschlagene Verfolger Huawei nutzte die IFA für die Premiere seines neuen Top-Chipsets, des Kirin 990, das ein integriertes 5G-Modem hat. Dieser Prozessor wird als Erstes das neue Mate 30 antreiben, das am 19. September in München vorgestellt wird. Allerdings bestätigte Deutschland-Chef William Tian im Gespräch mit Telecom Handel, dass dieses Modell aufgrund der US-Sanktionen auf vorinstallierte Google-Apps und den Play Store verzichten muss. Der Anwender könne diese aber selbst installieren.
Viele hatten auch einen IFA-Auftritt des Huawei-Falt-Smartphones Mate X erwartet, das nach dem Debüt auf dem MWC im Frühjahr immer wieder verschoben wurde. Doch in Berlin war es nicht zu sehen, William Tian erklärte, dass es dieses Jahr nur in China und nicht in Europa auf den Markt kommen werde.
Richard Yu, Chef der Con­sumer-Sparte von Huawei, hielt eine der Keynotes
Quelle: Messe Berlin
Von den Problemen von Huawei könnten neben dem Marktführer Samsung auch die kleineren Hersteller profitieren. So etwa Sony, wo die Integration der aufgelösten Smartphone-Sparte Sony Mobile in den Gesamtkonzern nun operativ fast abgeschlossen ist, wie Jan Costa Thiele, Head of Mobile Business Germany, im Gespräch bestätigte. Er setzt darauf, dass es jetzt viel besser als früher möglich sei, auch dem TK-Fachhandel das breite Sony-Produktportfolio etwa aus dem Audio-Bereich anbieten zu können und so bessere Argumente zu liefern.
Mit dem Xperia 5 zeigten die Japaner ein neues Smartphone, das Anfang Oktober als eine kompaktere Variante des Flaggschiffs Xperia 1 antritt. Mit 799 Euro ist es auch etwas günstiger, dafür hat es ein kleineres OLED-Display mit 6,1 Zoll und 2.520 x 1.080 Bildpunkten. Wie beim großen Bruder gibt es einen Snapdragon 855 und die rückwärtige Dreifachkamera mit Weitwinkel- und Telelinsen.
Sony Xperia 5
Quelle: Sony




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