Expertengremium (EFI) 16.02.2017, 09:30 Uhr

Deutschland ist beim digitalen Wandel zu langsam

Informations- und Kommunikationstechnologien werden in Deutschland hinsichtlich der Digitalisierung nicht ausreichend gefördert. Zu diesem Schluss kommt eine Expertenkommission der Bundesregierung.
(Quelle: SFIO CRACHO / Shutterstock.com)
Trotz aller Aufbruchappelle hinkt die deutsche Forschungsförderung nach Ansicht eines Expertengremiums der Bundesregierung beim digitalen Wandel hinterher. "Hier ist Deutschland noch nicht hinreichend vorbereitet. In der Förderung wird der Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien immer noch nicht ausreichend berücksichtigt", lautet ein Fazit der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI). Deren zehntes Jahresgutachten wurde am Mittwoch an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) übergeben.
Der EFI-Vorsitzende Dietmar Harhoff betonte, mit der Umsetzung einer auf die Digitalisierung ausgerichteten Förderpolitik "sollte in der neuen Legislaturperiode unmittelbar begonnen werden". Er fügte hinzu: "Gerade für Deutschland stellt die digitale Transformation eine radikale Innovation dar, die langfristig erarbeitete deutsche Wettbewerbs- und Spezialisierungsvorteile bedroht." Daher müsse die Politik "stärker als bisher junge Firmen (Start-ups) als neue Innovationsakteure in den Blick nehmen".

KMUs dürfen Digitalisierung nicht verschlafen

Zwischen den Firmen in Deutschland drohe eine digitale Spaltung, erklärte die Expertenkommission. "Nicht alle kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) scheinen die Bedeutung der anstehenden Veränderungen wahrzunehmen. Zudem behindern Finanzierungsbeschränkungen kleinere Unternehmen darin, notwendige Veränderungen konsequent anzugehen", sagte die stellvertretende EFI-Chefin Monika Schnitzer. Das Politikberatungsgremium der Bundesregierung forderte daher die Einrichtung eines speziellen Programms "KMU Digital".




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