iFixit Teardown
07.11.2017, 13:53 Uhr
iPhone X überrascht mit Doppel-Akku
Die Profi-Bastler von iFixit haben einen Blick in das Innenleben des iPhone X geworfen und sind dabei auf eine interessante Konstruktion gestoßen. Apple setzt demnach bei seinem neuen Flaggschiff auf einen Doppel-Akku.
Nach langem Warten hat vergangenen Freitag der Verkauf von Apples iPhone X begonnen. Das Gerät sorgte weltweit für lange Warteschlangen vor den Apple-Stores. Nur kurz nach dem Verkaufsstart schnappten sich die Gadget-Experten vom US-amerikanischen Reparaturdienst iFixit das mindestens 1.150 Euro teure Gerät und warfen einen Blick auf sein Innenleben.
Die Profi-Bastler stießen bei der Untersuchung zu ihrer Überraschung gleich auf zwei Akkuzellen. "Das hat es in einem iPhone noch nie gegeben", schreiben sie in ihrem Bericht. Angetrieben wird das iPhone X somit von einem 10,35 Wh Dual-Cell-Akku (rund 2.700 mAh). Im Vergleich zum 8 Plus, das über einen 10,28-Wh-Akku verfügt, fällt jener im X also etwas üppiger aus – Samsung trug beim Galaxy Note 8 mit einem 12,71-Wh-Akku allerdings noch dicker auf.
Dem Akku konnte Apple beim Design des Innenlebens mehr Platz beimessen, weil das Logic Board laut iFixit äußerst platzsparend konzipiert wurde. "Eine solche Dichte an Steckverbindern und Bauteilen haben wir bisher noch nie gesehen – selbst die Apple Watch hat mehr blankes Board", schreiben die Experten dazu.
Verglichen mit dem Logic Board im iPhone 8 Plus habe Apple auf jenem des iPhone X mehr Technik untergebracht, dabei aber 30 Prozent an Platz einsparen können. Apple bewerkstelligte dies mit einem doppelstöckigen Aufbau. Das Logic Board wurde quasi mittig zusammengefaltet und anschließend verlötet. Nachdem die iFixit-Bastler die beiden Hälften trennten, sahen sie, dass die Gesamtoberfläche des iPhone-X-Logic-Boards dadurch schlussendlich 35 Prozent größer ist als jenes des 8 Plus.
Apple iPhone X: Teure Reparatur
Das kompakte Design im Inneren des neuen iPhones wirke sich andererseits aber auch negativ auf die Reparierbarkeit des Geräts aus, heißt es im Bericht weiter. Weil Apple viele Komponenten mit überladenen Kabel zu komplexen Baugruppen verbinde, sei es sehr teuer und aufwendig, diese zu ersetzen.
Vor Probleme sahen sich die Bastler auch mit dem Austauschen der gläsernen Rückseite gestellt. Bricht dieses, müssen bei der Reparatur laut iFixit alle Komponenten entfernt und das Gehäuse ausgetauscht werden. Positiv sei hingegen, dass sowohl das Display als auch der Akku einfach austauschbar seien.
Die Erkenntnisse von iFixit lassen bereits erahnen, dass die Reparatur des iPhone X nicht billig wird. Wie Apple auf seiner Support-Webseite schreibt, kostet eine Display-Reparatur beim offiziellen Händler 321,10 Euro, "sonstige Schäden" gar 611,10 Euro.
Insgesamt erreichte das iPhone X im Test die Punktzahl 6 auf dem Reparierbarkeits-Index von iFixit (maximal sind 10 Punkte möglich). Damit schneidet das neue Apple-Flaggschiff gleich ab wie das iPhone 8 Plus. Auch bei diesem bemängelten die Experten die mühsame Reparatur der gläsernen Rückseite.