TV-Empfang 04.08.2023, 09:45 Uhr

Nicht nur per Kabel: So kommt lineares Fernsehen ins Haus

Ab Juli 2024 müssen Mieter Gebühren für etwaiges Kabel-TV im Haus nicht länger pauschal über die Nebenkosten bezahlen. Sollte man dem Kabel treu bleiben? Oder was ist beim TV-Empfang noch möglich?
(Quelle: Christin Klose/dpa-tmn)
Es gibt viele Möglichkeiten lineares Fernsehen zu empfangen: über Antenne (DVB-T2), über Satellit (DVB-S2), über Kabel (DVB-C2) oder über das Internet (IPTV). Dabei ist der IPTV-Empfangsweg am weitesten verzweigt. Hier haben nicht nur die Internet-Provider, sondern auch viele andere Dienstleister Angebote.
Doch noch empfangen die meisten Menschen hierzulande Fernsehen über Satellit oder Kabel, erklärt Nico Jurran vom Fachmagazin „c't“: „In den ländlichen Gebieten haben die Leute meist eine Satellitenschüssel, auch weil es dort lange Zeit schwierig war, Kabel zu bekommen.“
In der Stadt sei dagegen Kabel verbreiteter, weil man dort für gewöhnlich nicht die Erlaubnis vom Vermieter habe, eine Satellitenschüssel zu installieren. Das Antennen-Fernsehen (DVB-T2) sei immer ein „Randthema“ geblieben, sagt Jurran.

Live-TV übers Internet

Die Möglichkeiten, lineares Fernsehen per Internet zu schauen, sind aber in den letzten Jahren immer vielfältiger geworden. „Das klassische IPTV kommt von den Netzbetreibern“, erklärt Jurran. Also etwa von Telekom oder Vodafone. Es gibt aber auch Anbieter wie Joyn, „TV.de“, „Waipu.tv“ oder Zattoo, die Live-TV übers Internet verbreiten. Und es gibt Internet-Provider wie O2 oder 1&1, deren IPTV-Angebot auf Diensten wie „Waipu.tv“ oder Zattoo basiert.
Um Fernsehen via IPTV zu empfangen, braucht man teils eine Box oder einen Stick für den Fernseher, etwa vom Internet-Provider oder auch von Anbietern wie Amazon Fire TV, Apple TV, Google TV oder Roku TV. Es kann auch sein, dass der Fernseher die passende App schon hat oder sich diese dort installieren lässt. Teils holt man sich das Live-TV auch per App auf Smartphone und Tablet - oder schaut einfach im Browser auf Rechnern oder Mobilgeräten.
Der Vorteil, wenn IPTV vom Internet-Provider kommt: Die Anbieter können in ihren Netzen das TV-Signal priorisieren und quasi störungsfreien Empfang garantieren, erklärt Jurran. „Pure Streaming-Anbieter wie Waipu.tv oder Zattoo besitzen die Netze, über die sie ihr Signal schicken, nicht oder nicht komplett selbst.“
Während etwa die Netze von „Waipu.tv“ bis zur Bordsteinkante reichten, verfüge beispielsweise Zattoo über gar keine eigenen Netze. In beiden Fällen könnten Störungen bei überlasteten Netzen die Konsequenz sein, erklärt Jurran.



Das könnte Sie auch interessieren