Nicht nur per Kabel: So kommt lineares Fernsehen ins Haus
Wie groß ist der Aufwand?
Der Vorteil von Kabel- und Antennen-Fernsehen: Es ist mit dem geringsten Aufwand verbunden, sagt Michael Gundall von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Es muss nur das Kabel vom Fernseher mit der Antenne oder mit der Kabeldose verbunden werden - „und es läuft.“ Aber auch eine Satellitenschüssel sei - einmal installiert - quasi wartungsfrei.
Wer IPTV wählt, muss noch ein weiteres Gerät oder eine App einrichten. „Das setzt dann etwas mehr Technikaffinität voraus“, meint Gundall. Ein weiterer Nachteil von IPTV: Die Nutzung setze eine gute Internetverbindung voraus, die gerade in ländlichen Gebieten noch immer nicht überall gegeben sei. Und auch das Antennen-Fernsehen (DVB-T2) könne gerade im Ländlichen schwächeln. Deshalb sei dort Satellitenfernsehen meist die richtige Wahl, sagt Gundall.
Und selbst eine gute Internetverbindung kann schnell an ihre Grenzen kommen, wenn in einer Familie jeder parallel etwas anderes schauen möchte oder gerade große Datenmengen heruntergeladen werden, während man Fernsehen schaut, gibt Jurran zu bedenken. Immerhin: „Letzterem kann man begegnen, indem man bei den Router-Einstellungen den Fernsehempfang priorisiert.“ Zudem lohne es sich, Fernseher und andere Geräte für stabileren Empfang, wenn möglich, per LAN-Kabel mit dem Internet zu verbinden.
IPTV trumpft bei Programmvielfalt auf
Auch wenn es beim störungsfreien Empfang viele potenzielle Hindernisse gibt: Was die Programmvielfalt angeht, habe IPTV inzwischen die Nase vorn, sagt Nico Jurran. „Das hat sogar Satellit überholt, zumal man dort besondere Sender auch oft erst entschlüsseln muss.“
Über Satellit lassen sich Michael Gundall zufolge alle gängigen Sender kostenfrei empfangen. Auch über Antenne seien zumindest die öffentlich-rechtlichen Sender kostenfrei verfügbar. Wer über Antenne Privatsender haben möchte, muss etwa 8 Euro im Monat zahlen.
Und beim Kabel-TV? „In Mehrfamilienhäusern ist es zurzeit noch so, dass die Kabelkosten vom Vermieter als Teil der Nebenkosten auf die Mieter umgelegt werden können“, erklärt Gundall. Als Teil eines solchen Mehrnutzvertrages koste der Kabelanschluss etwa zehn Euro im Monat - allerdings auch, wenn man ihn gar nicht nutzt.