Die größten KI-Fails 18.12.2017, 10:30 Uhr

Wenn Künstliche Intelligenz versagt

Irren ist nicht nur menschlich. Auch Maschinen unterlaufen hin und wieder Fehler, vor allem, wenn sie über künstliche Intelligenz verfügen.
(Quelle: Laurent T / Shutterstock.com)
Dass Computer mit Künstlicher Intelligenz (KI) Amok laufen können, regt die Fantasie von Science-Fiction-Autoren und -Filmemachern seit eh und je an. Bestes Beispiel ist HAL 9000 im Klassiker "2001: Odyssee im Weltraum", der in dem Oscar-gekrönten Film ein un­berechenbares Eigenleben entwickelt und gegenüber dem Hauptdarsteller mit seinem "Sorry, Dave" höflich aber bestimmt den Befehl verweigert und tut, was er für richtig hält.
Ganz so bedrohlich sind die Fehltritte im wirklichen Roboterleben noch nicht. Aber es gibt sie, die Patzer, und das nicht zu knapp. Noch sind sie meist zum Lachen und Wasser auf die Mühlen all jener, die der Künstlichen Intelligenz die Intelligenz absprechen wollen.

Der freiheitsliebende Roboter

Wie schon von HAL 9000 vorgeführt, sind Roboter nicht immer blinde Befehlsempfänger. So geschehen mit dem russischen Roboterprototypen Promobot IR77. Die Forscher waren gerade dabei, dem mit weißem Plastik verkleideten Maschinenmann Bewegungsmuster einzuprogrammieren, als diesen ein starker Freiheitsdrang überfiel. Zu allem Übel hatte einer der Mitarbeiter der Roboterschmiede auch noch das Werkstor offen gelassen. Diese Gelegenheit nutzte die Maschine aus, um einen kleinen Spaziergang in der dem Ural vorgelagerten Stadt Perm zu unternehmen. Allerdings hielten die Akkus nur bis zu einem nahe gelegenen Straßenzug, auf dem der Roboter nicht mehr weiter konnte. Auf dem YouTube-Video eines Augenzeugen ist zu sehen, wie Promobot den Verkehr behindert inklusive den etwas hilflos wirkenden Versuchen der Polizei, mit dem KI-Hindernis fertigzuwerden.
Zurück im Labor versuchten die Wissenschaftler mit Umprogrammiermaßnahmen, die Freiheitsliebe von Promobot zu unterdrücken. Ohne Erfolg. Offenbar heißt es auch bei Robotern: Gelernt ist gelernt. Der Maschinenmensch büxte erneut aus, und Ausgänge üben weiterhin eine magische Anziehungskraft auf ihn aus. Dies, obwohl die KI-Software zweimal umprogrammiert wurde, wie einer der Forscher erklärte.

Randalierendes Kindermädchen

Der chinesische Kindermädchen-Roboter Xiao Pang sieht zwar knuddelig aus, lief aber auf einer Messe in China Amok.
Quelle: Twitter
Verhielt sich der freiheitsliebende Roboter aus der russischen Provinz vergleichsweise harmlos, kann dies von seinem Kollegen aus China kaum behauptet werden. Auf der Messe "China Hi-Tech Fair" in Shenzhen ist ein Roboter Amok gelaufen, der eigentlich für den Einsatz in Kinderzimmern gedacht war. Der Xiao Pang genannte Helfer, was so viel wie "kleiner Fetter" bedeutet, zertrümmerte auf dem Messestand eine Vitrine, und zwar so kraftvoll, dass die Scherben und Splitter nur so flogen. In der Folge wurde ein Messebesucher von den herumfliegenden Bruchstücken getroffen und verletzt. 
Ein spezielles Feature des digitalen Kindermädchens sind übrigens Gesichtsausdrücke, mit denen es mit seinen Schutzbefohlenen nonverbal kommunizieren soll. Augenzeugenberichten zufolge soll Xiao Pang angeblich die Stirn gerunzelt und nach dem Vorfall einen durchaus betroffenen Gesichtsausdruck aufgesetzt haben.



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