Hintergrund
06.02.2017, 09:45 Uhr
Warum die Metro sich aufspaltet
Zäsur bei der Metro: Die Aktionäre des Düsseldorfer Handelsriesen sollen heute auf der Hauptversammlung grünes Licht für die Aufspaltung des einst größten deutschen Handelskonzerns geben. Was ändert sich genau?
Die Metro war einst Deutschlands größtes Handelsunternehmen. Doch in den vergangenen Jahren lief es nicht mehr rund beim Düsseldorfer Konzern. Jetzt will sich der Handelsriese aufspalten und erhofft sich davon neue Wachstumsimpulse.
Die wichtigsten Fragen und Antworten zu den Plänen
- Wie sieht die Aufspaltung genau aus?
Die Sparte Großhandel und Lebensmittel, in der das Großhandelsgeschäft Cash & Carry sowie die Verbrauchermarktkette Real aufgehen, soll künftig Metro AG heißen. Das Elektronikgeschäft mit den Ketten Media Markt und Saturn sowie dem Online-Händler Redcoon bekommt den Namen Ceconomy verpasst.
- Warum will sich die Metro überhaupt aufteilen?
Die Folge: Der Konzern verlor nicht nur den inoffiziellen Titel des größten deutschen Handelskonzerns, er musste auch seine Platz in der höchsten Börsenliga, dem DAX-30, räumen. Die Aufspaltung soll nun zu neuem Schwung verhelfen.
- Was verspricht sich Metro-Chef Olaf Koch von der Aufspaltung?
Viele Analysten halten die Teilung für sinnvoll. Laurence Hofmann vom Investmenthaus Oddo sieht mehr Spielraum für Zukäufe und Partnerschaften. Dies hat aus seiner Sicht vor allem Media-Saturn nötig, will die Tochter ihre Stellung als größter Elektronikhändler Europas gegen mächtige Internetriesen wie Amazon auf Dauer verteidigen. Der Lebensmittelteil wiederum dürfte sein Geschäft mit der Belieferung sowie Kooperationen mit Start-Up-Unternehmen für das Hotel- und Restaurantgewerbe ausbauen, erwartet Christian Bruns von der Investmentbank Equinet. Der Experte verspricht sich zudem schnellere Entscheidungen auf Managementebene und insgesamt mehr Transparenz.
- Wie funktioniert die Aufspaltung?