Payment im IoT
20.02.2017, 09:09 Uhr
IBM und Visa wollen Bezahlen revolutionieren
IBM und Visa haben bei der Eröffnung des neuen IoT-Forschungszentrums in München ihre Zusammenarbeit angekündigt. Künftig sollen Nutzer auch mit vernetzten Autos, Armbanduhren, Kühlschränken oder Turnschuhen bezahlen können.
Die US-Konzerne IBM und Visa planen eine Revolution im Bezahlwesen: Künftig soll das Einkaufen und Geldausgeben mit einer Vielzahl vernetzter Geräte und Maschinen möglich sein - ob Auto, Armbanduhr, Kühlschrank oder Turnschuh. Die zwei Unternehmen machten ihr Vorhaben bei der offiziellen Eröffnung des neuen IBM Watson-Forschungszentrums in München publik. Unternehmen, die IBM-Technik zur Vernetzung von Geräten und Computern nutzen, sollen auch die Visa-Bezahltechnologie einbauen können.
Nach Vorstellung der zwei Unternehmen könnte künftig beispielsweise ein Turnschuh mit digitalem Sensor und verschlissener Sohle seinen Besitzer mahnen, sich ein neues Modell zuzulegen. Autos könnten an der Tankstelle auch gleich die Rechnung bezahlen.
Der Hintergrund: IBM konkurriert mit Google, General Electric und anderen Wettbewerbern um die technologische Spitze bei der Vernetzung von Maschinen und Internet. IBM-Vizeforschungschef John Kelly schätzte bei der Konferenz vor etwa 1.000 Zuhörern, dass es bis 2020 30 Milliarden vernetzte Geräte und Maschinen auf der Welt geben wird, die Daten senden und empfangen können. Bisher sind es nach übereinstimmenden Schätzungen noch unter zehn Milliarden.
Schlagwort für diese vernetzten Maschinen ist das Internet of Things (IoT, Internet der Dinge). "Der Großteil der Daten wird bisher aber wenig oder gar nicht genutzt", sagte IBM-Vizeforschungschef Kelly. Im Münchner Watson-Forschungszentrum sollen künftig Daten intelligent ausgewertet und Lösungen für das Internet der Dinge entwickelt werden. IBM konzentriert dort seine bisher international verteilten weltweiten Forschungsaktivitäten im IoT-Bereich. In dem Zentrum sollen im Endausbau 1.000 IT-Spezialisten arbeiten. IBM-Kunden wie BMW schicken eigene Ingenieure in gemeinsame Entwicklungsteams.