Test HTC One XL
17.07.2012, 16:19 Uhr
Auf der Überholspur
Die LTE-Version des Top-Smartphones HTC One X will vor allem mit schnellen Datentransfers bei potenziellen Käufern punkten. Ob das Gerät auch in anderen Bereichen Top-Leistungen erbringt, verrät unser Test.
Smartphones mit dem Datenturbo LTE sind in Deutschland noch echte Exoten: Gerade einmal vier Modelle gibt es, alle bei Vodafone. Als eines von zwei HTC-Geräten geht jetzt das One XL an den Start.
Das Oberklasse-Smartphone soll so kompakt sein, dass es sich kaum noch von anderen Geräten ohne 4G-Modul unterscheidet. Das Gewicht von 129 Gramm und die Dimensionen sind absolut konkurrenzfähig. Das gerade neun Millimeter dünne Gehäuse mit einer gummierten Rückseite ist zudem sehr gut verarbeitet. Leider ist der Akku fest eingebaut. Dieser ist mit 1.800 mAh üppig dimensioniert, bei Dauernutzung der Datenübertragung sind trotzdem nur wenige Stunden Betrieb möglich, zudem wird das Gerät dabei sehr warm. Ansonsten erreichen die Betriebszeiten das übliche Niveau.
Ob man LTE unbedingt in einem Smartphone braucht, muss jeder selbst beantworten: Theoretisch sind mit dem HTC One XL Download-Geschwindigkeiten von bis zu 100 MBit/s möglich, in der Realität lagen diese bei unseren Versuchen weit darunter, wenn ein Netz verfügbar war. Doch selbst 20 bis 30 MBit/s sind rasant und vor allem für Landbewohner ohne DSL ein echter Fortschritt, zumal sich das Smartphone als Hotspot verwenden lässt. Bei der entsprechenden Einstellung bucht sich das Gerät automatisch in das schnellste verfügbare Netz ein, wobei Sprachtelefonie derzeit nur über 2G und 3G, aber nicht über LTE möglich ist.
Prozessor-Kerne: Aus vier mach zwei
Der Unterschied des LTE-Modells zum One X ist der Prozessor, denn im One XL arbeiten nur zwei statt vier Kerne mit je 1,5 GHz. Doch auch das reicht zu einem sehr schnellen Arbeitstempo ohne Verzögerungen. Beiden gemeinsam ist das sehr helle und große 4,7-Zoll-Display mit 720 x 1.280 Pixeln Auflösung, auf dem das Surfen richtig Spaß macht und Texteingaben auf der virtuellen Tastatur schnell gehen.
Auch die Bedienung ist dank Android 4.0 und der aktuellen Sense-Oberfläche mit besonderen Widgets einfach. An Speicher stehen insgesamt 32 GB zur Verfügung, von denen der Anwender rund 24 frei nutzen kann. Eine Erweiterung gibt es nicht, was angesichts dieser Speichergröße auch nicht unbedingt nötig ist.
Auch die Multimedia-Fähigkeiten sind sehr gut, vor allem der Sound ist dank der Technologie von Beats toll, wenn man satte Bässe mag. Die 8-Megapixel-Kamera hat nur wenig Auslöseverzögerung und einen schnellen Autofokus. Sie schießt farbechte sowie sehr scharfe Bilder und hat viele Einstellmöglichkeiten. Auch die in HD mit Stereosound aufgenommenen Videos sehen gut aus.