Test Samsung Galaxy Nexus
26.12.2011, 15:06 Uhr
Aufbruch für Android
Das erste Smartphone mit der neuen Android-Version 4.0 "Ice Cream Sandwich" steht in den Startlöchern. Unser Test zeigt, was das neue Google-Flaggschiff tatsächlich auf dem Kasten hat.
Es ist schon fast Tradition, dass eine neue Android-Generation mit einem Nexus-Modell eingeführt wird: Samsung darf dies bei Android 4.0 „Ice Cream Sandwich“ mit seinem Neuling Galaxy Nexus. Dessen Marktstart war allerdings holprig: In Großbritannien verhagelten Fehler das Debüt und in Deutschland ging des Gerät zunächst nicht an den Fachhandel, sondern nur an Media Markt.
Das lang erwartete Smartphone ist zumindest beim Design keine Offenbarung: Das Gehäuse besteht aus viel Plastik, und der windige Akkudeckel, der sich nur mit viel Geduld einpassen lässt, ist eine Zumutung. Von seinen Dimensionen und seinem Gewicht her platziert sich das Galaxy Nexus im Smartphone-Mittelfeld. Mit seinen 9 bis 11 Millimetern ist es zumindest schön schlank.
Riesen-Display
Das Display ist mit zwölf Zentimetern Diagonale riesig und nimmt fast die komplette Oberseite ein. Die Super-Amoled-Anzeige hat eine sehr gute Auflösung von 1.280 mal 720 Pixeln und ist extrem leuchtstark. Auch der Touchscreen reagiert schnell und präzise. Für ein hohes Arbeitstempo sorgt auch der 1,2-GHz-Dualcore-Prozessor des Galaxy Nexus. Der interne Speicher von 16 GB, von denen dem Anwender rund 13 zur Verfügung stehen, ist angesichts des fehlenden Slots für eine Speicherkarte nicht allzu üppig. In anderen Ländern gibt es jedoch auch eine 32-GB-Version.
Gelungen ist auf jeden Fall das Debüt von Android 4.0 auf dem Galaxy Nexus. Die neue Version ist optisch mit neuen Farben, Symbolen und Widgets stark aufgepeppt. Statt der zentralen Taste für das App- und das Widget-Menü gibt es nun ein Feld im Display, das zwischen den am meisten genutzten Funktionen platziert ist. Die physischen Tasten unter dem Display sind endgültig Vergangenheit, stattdessen gibt es drei virtuelle Tasten. Die Suchtaste entfällt.
Praktisch ist bei der neuen Version auch die Skalierbarkeit der Widgets durch den Anwender, der so die fünf Screens individuell gestalten kann. Andere Funktionen, wie zum Beispiel die Gesichtserkennung per Frontkamera, über die man statt mit einem Passwort das Gerät entsperrt, funktionieren dagegen noch nicht besonders gut. Für den integrierten NFC-Chip gibt es hierzulande leider erst wenige Anwendungen. Bereits aufgespielt ist immerhin der „Android Beam“, mit dem sich App-Inhalte oder Videos zwischen zwei NFC-fähigen Endgeräten per Berührung übertragen lassen.
Ordentlicher Akku
Die Kamera ist nicht die beste, die Samsung im Portfolio hat. Neben der Auflösung von fünf Megapixeln ist vor allem die Farbwiedergabe recht blass. Gefallen können dagegen die schnelle Bereitschaft und die geringe Auslöseverzögerung des Knipsers.
Auch die Option, die Bilder gleich in diversen sozialen Netzwerken zu posten, ist schön ins Kameramenü integriert. Die Qualität der HD-Videos ist im Gegensatz zu den Fotos überdurchschnittlich. Der Akku ist recht gut, er hält länger durch als bei vielen anderen Smartphones.