ZTE Grand X IN im Test
01.02.2013, 11:26 Uhr
Chinese mit "Intel inside"
Das erste Smartphone des chinesischen Herstellers ZTE mit einem Intel-Prozessor soll vor allem durch sein günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugen. Ob das gelungen ist, zeigt unser Test.
Für Intel ist der Start ins Smartphone-Geschäft bisher schlecht gelaufen – neben dem Motorola Razr I gibt es noch kein Modell auf dem deutschen Markt, das einen Prozessor des Computerchip-Giganten verwendet. Das soll sich jetzt mit dem Grand X IN von ZTE ändern, das mit einem Intel-Atom-Prozessor in Deutschland ab sofort beispielsweise über den Provider 1&1 zu haben ist. In Österreich ist das Modell schon seit dem Herbst auf dem Markt. Ein Verkaufsargument soll der günstige Preis sein, denn das Android-Smartphone wird nur 249 Euro kosten.
Wie bei den Computern pappt der Chip-Hersteller sein Logo selbstbewusst auf die Rückseite des Smartphones und lässt „Intel inside“ auch nach dem Einschalten auf dem Display aufleuchten. Wenn es dann zur Sache geht, versieht der Singlecore-Prozessor mit 1,6 GHz seinen Dienst ordentlich, zudem steht ein großzügiger 1-GB-Arbeitsspeicher zur Verfügung.
Allerdings ist der Intel-Kern des ZTE-Modells nicht so schnell wie die Quadcore-Konkurrenten: Das macht sich unter anderem bei der Auslöseverzögerung der Kamera, in einem gelegentlichem Bocken des Touchscreens bei Eingaben sowie beim Aufrufen von Programmen bemerkbar. Das Smartphone ist mit 140 Gramm kein Leichtgewicht, doch es liegt gut in der Hand und wirkt solide verarbeitet.
Allerdings lässt sich der Akkudeckel aus gummiertem Kunststoff nur mit viel Kraft abheben. Darunter verbergen sich ganz klassisch ein Wechselakku und eine SIM-Karte im großen Format sowie ein MicroSD-Slot für Karten mit bis zu 32 GB. Guter Durchschnitt ist auch das Display mit 4,3 Zoll (10,9 Zentimeter) Diagonale, das mit 960 x 540 Pixeln auflöst und eine recht hohe Helligkeit aufweist.
Schnelle Daten, schwacher Akku
Die 8-Megapixel-Kamera mit einer ungeschützten Linse macht ordentliche Bilder, bei denen allerdings die Farben etwas blass wirken und Gegenlicht schlecht verarbeitet wird. Der LED-Blitz ist eher schwach. Videos nimmt die Kamera mit 720p auf. Die Frontkamera zur Videotelefonie bietet lediglich VGA-Auflösung. Für schnelle Daten steht HSPA+ mit bis zu 21 MBit/s im Download und 5,76 MBit/s im Upload zur Verfügung.
Eher schwach bemessen ist allerdings die Kapazität des Akkus mit seinen 1.650 mAh, der im intensiven Betrieb kaum länger als einen Tag durchhält – ein typisches Problem vieler Smartphones. Von den stromsparenden Tugenden, die Intel für seinen Chip verspricht, haben wir im Test jedenfalls nicht viel gemerkt.
Zur Bedienung verwendet das Grand X IN das weitgehend unveränderte Standard-Interface von Android in der Version 4.0, das vom Hersteller um einige zusätzliche Features angereichert wurde. Dazu zählen mehrere nützliche Apps wie X-Office und vor allem die Möglichkeit, fünf der sechs möglichen Direktzugriffe aus dem Sperrscreen nach Wunsch zu belegen.
Das ist auch willkommen, denn außer einer Lautstärkewippe und der Einschalttaste auf der Stirnseite hat der Hersteller an physischen Tasten gespart. Auch die vier Soft-Touch-Android-Tasten unter dem Display sind nur schwach beleuchtet und reagieren nicht immer auf Anhieb.