"Der Erfolg liegt im Zusammenspiel"

O2-Interview: "Der Erfolg liegt im Zusammenspiel?

Telecom Handel: Sie kommen ja aus dem Bereich Partnervertrieb. Wird das Auswirkungen auf die zukünftige Vertriebsstruktur bei O2 haben?
Haeser: O2 hat in der letzten Zeit die Partner vielleicht nicht zu sehr in den Fokus gestellt. Wir müssen lernen, unsere Partner noch besser in unsere Geschäftsabläufe einzubinden und mit ihnen unsere operativen Herausforderungen und Ziele zu stemmen. Dafür brauchen wir alle Vertriebswege. Es wäre falsch, wenn man sich nur auf die direkten Kanäle konzentriert – genauso wie es auch falsch wäre, sich auf die indirekten Kanäle zu fokussieren. Der Erfolg liegt im Zusammenspiel.
Telecom Handel: Wie hat sich die Zahl der Partnershops 2009 entwickelt?
Haeser: Das O2-Partnershop-Konzept wird sehr gut angenommen, und wir werden es weiter ausbauen. Derzeit betreibt O2 mit seinen Partnern insgesamt rund 930 Shops, davon sind mehr als 150 eigene Filialen. Mittelfristig haben wir uns als Ziel gesetzt, die 1.000er-Marke zu erreichen. Das werden wir im Jahr 2010 auch schaffen.
Telecom Handel: Geht dieses Wachstum dann nicht zu Lasten des Mobilfunk-Fachhandels?
Haeser: Nein. Natürlich wird sich der eine oder andere Fachhändler die Frage stellen, ob er nicht Partnershop-Betreiber werden möchte. Wenn er gute Geschäfte mit uns macht, dann werden wir ihm auch dieses Angebot eröffnen. Für den Fachhändler ist das eine Chance: Er kann damit seinen Erfolg ausbauen und sich neue Möglichkeiten erschließen.
Telecom Handel: Damit gibt der Händler aber seine Unabhängigkeit zum Teil auf …
Haeser: Das muss niemand. Wer nicht zu 100 Prozent O2-Partner werden will, für den gibt es ja auch das Premiumpartner-Modell, das momentan mehr als 220 Händler nutzen. Das sind freie Unternehmer, die zu 50 oder 70 Prozent für die Marke O2 arbeiten. Es wird jeweils entschieden, welches das bessere Modell für beide Seiten ist.
Telecom Handel: Wenn Sie den Partnervertrieb stärken wollen, wäre dies ja auch beim Thema VVL denkbar. Noch gibt es beim Zugriff auf die Kundendaten eine Ungleichbehandlung zwischen Vertriebspartnern und eigenen Filialen …
Haeser: Als Unternehmen sehen wir uns in der Verpflichtung, den Datenschutz hochzuhalten. Ich persönlich finde es auch richtig, dass es Grenzen gibt, inwieweit Unternehmen Einblick in die Daten der Kunden bekommen. Andererseits ist die Frage berechtigt: Wie bekommen wir eine pragmatische Lösung hin, den Datenschutz einzuhalten und gleichzeitig unsere Vertriebspartner zu unterstützen. Wir müssen es schaffen, dass der Händler draußen im Feld dem Kunden Fragen zu seinem Vertrag beantworten kann.



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