Nokia X7 im Test
05.08.2011, 10:52 Uhr
Der Individualist
Das neue Symbian-Smartphone X7 von Nokia zielt mit seinem großen Display und der ungewöhnlichen Hülle auf Multimedia-Freunde - wie es sich im Test schlägt, erfahren Sie hier.
Alle warten auf das erste Windows-Phone von Nokia, doch zwischenzeitlich müssen sich die Symbian-Geräte auch verkaufen. Das jetzt erschienene X7 soll dabei die Rolle des Multimedia-Smartphones spielen und zeigen, dass das Betriebssystem auch höheren Ansprüchen genügt. Der Hersteller setzt einige Hoffnungen in dieses Modell. Wir haben getestet, ob das X7 mit der Konkurrenz mithalten kann.
Ungewöhnlich ist schon die Form des finnischen Smartphones, das an den Ecken schmaler wird und so maximalen Platz für das Display lässt. Die Rückseite aus gebürstetem Metall und die Oberseite aus Glas wirken hochwertig und das ganze Gerät sehr solide. Allerdings ist der Akku – wenig kundenfreundlich – fest eingebaut.
Eine ähnliche Brillanz wie manche asiatischen Smartphones bietet das X7 nicht: Die Auflösung der leuchtstarken Amoled-Anzeige ist mit 640 x 360 Pixeln zwar gut, aber nicht überragend.
Eine ähnliche Brillanz wie manche asiatischen Smartphones bietet das X7 nicht: Die Auflösung der leuchtstarken Amoled-Anzeige ist mit 640 x 360 Pixeln zwar gut, aber nicht überragend.
Der Touchscreen reagiert spontan und gibt Feedback durch Vibration. Mit einer Diagonale von 10,2 Zentimetern steht auch viel Fläche zur Verfügung. Die 8-Megapixel-Kamera macht unter normalen Bedingungen gute und farbechte Bilder, hat allerdings keinen Autofokus, was im Nahbereich Fotos unscharf werden lässt. Eine Doppel-LED hilft bei Schnappschüssen in dunklen Umgebungen. Bei Videos erreicht das X7 mit 720p bei 25 Frames pro Sekunde nicht ganz die aktuell höchstmögliche Auflösung.
Prozessor mit Geschwindigkeitsdefiziten
Leider wird der Multimedia-Spaß durch einen eher langsamen Prozessor gebremst: Der Anwender merkt deutlich, dass er keines der modernen Dualcore-Modelle vor sich hat. Viele Prozesse und Menüwechsel werden sehr langsam verarbeitet, vor allem wenn mehrere Programme gleichzeitig geöffnet sind. Auch der Webbrowser des Handys reagiert auf Zoombewegungen mit dem Finger manchmal sehr verhalten.
Das Symbian-Betriebssystem kommt hier in der aktuellen Version „Anna“ zum Einsatz, die optisch noch immer etwas altmodisch wirkt. Symbian hat aber durchaus auch starke Seiten. Dazu zählen die fast unbegrenzten Möglichkeiten zur Individualisierung der drei Homescreens und der einfache Zugang für Inhalte etwa per USB-Adapter oder Speicherkarte. Auch die kostenlose Navi-Software ist ein Feature, das die Kontrahenten meist nicht bieten.
Ansonsten bleiben wenig Wünsche offen: Datenübertragungen sind in allen aktuellen Standards möglich, ein Bewegungssensor funktioniert beim Spielen gut und auch die Stereo-Lautsprecher haben einen überdurchschnittlichen Klang. Der Akku bietet dagegen vor allem bei der Sprechzeit nur durchschnittliche Leistungen.
Insgesamt belegt das X7, dass Nokia durchaus gute – und vor allem nett anzusehende – Handys bauen kann. Allerdings beherrschen Konkurrenten wie Samsung oder LG die Technik, vor allem was den Prozessor betrifft, deutlich besser und haben mit Android ein aktuelleres Betriebssystem.
Insgesamt belegt das X7, dass Nokia durchaus gute – und vor allem nett anzusehende – Handys bauen kann. Allerdings beherrschen Konkurrenten wie Samsung oder LG die Technik, vor allem was den Prozessor betrifft, deutlich besser und haben mit Android ein aktuelleres Betriebssystem.