Test LG GD880 Mini
02.06.2010, 11:40 Uhr
Der neue Minimalismus
Mit dem GD 880 Mini bringt LG ein kompaktes und leichtes Touchscreen-Handy mit guter Ausstattung auf den Markt. Wie es sich im Test geschlagen hat, lesen Sie hier.
Noch vor zehn Jahren waren die Dimensionen und das Gewicht eines Handys ein wichtiges Argument beim Verkauf. Doch die Smartphone-Ära hat das geändert, denn jetzt zählten plötzlich üppige Displays und große Akkus. Ein iPhone ist etwa doppelt so groß und schwer wie ein Kompakt-Handy vor zehn Jahren. Dass es auch mit Touchscreen und umfangreicher Ausstattung handlich und leicht zugehen kann, will LG mit seinem GD880 Mini beweisen.
Mit Abmessungen von 102 x 48 x 11 Millimetern ist es sehr kompakt und mit 103 Gramm auch recht leicht. Das eckige Design des Touchscreen-Telefons ist gefällig, zumal die seitlichen Applikationen aus Metall hochwertig wirken. Die Verarbeitung ist sehr solide. Mitgeliefert werden ein Stereo-Headset und ein kombiniertes Daten-/Ladekabel mit Micro-USB-Anschluss – aber keine Speicherkarte für den MicroSD-Slot.
Test LG GD880 Mini: Der neue Minimalismus
Für die geringe Größe des Handys ist der Touchscreen mit einer Diagonale von 8,1 Zentimetern trotzdem recht groß ausgefallen, da er fast die ganze Vorderseite des Telefons ausnutzt. Die gestochen scharfe Anzeige ist schön hell und hat mit 854 x 480 Pixeln auch eine sehr hohe Auflösung. Der Touchscreen verlangt aber nach einem kräftigen Fingerdruck, der durch eine kurze Vibration bestätigt wird. Die Benutzeroberfläche folgt im Prinzip dem bei LG üblichen Schema mit drei verschiedenen Startbildschirmen, die sich seitlich per Finger schieben lassen.
Anders als beim Arena gibt es keine aufwendigen 3D-Animationen in den Menüs, dafür ist das Mini schön schnell. Der Anwender kann Widgets und Symbole nach Gutdünken verteilen und anordnen. Auch das Hauptmenü verteilt sich mit seinen Icons auf drei Screens. Auf den ersten Blick ist diese Vielfalt an Bedienelementen und -möglichkeiten verwirrend und wenig komfortabel, nach etwas Übung kann der Anwender aber seine Favoriten sehr praktisch anordnen. Lediglich die für das Verfassen von Nachrichten eingeblendete Tastatur ist viel zu klein und unkomfortabel. Die wichtigen Telefontasten werden – ebenfalls gewöhnungsbedürftig – je nach Bedarf eingeblendet, da es auf der Oberseite keine physischen Tasten mehr gibt.
Test LG GD880 Mini: Der neue Minimalismus
LG hat seinem kleinen Schmuckstück eine 5-Megapixel-Kamera spendiert, die leider ohne Fotolicht auskommen muss. Dafür arbeitet der Autofokus schnell, und auch die Bedienung per Touchscreen ist selbsterklärend. Die Bilder zeigen realistische Farben und sind scharf, wirken aber etwas zu dunkel. Die Videoauflösung von 640 x 480 Pixeln ist guter Durchschnitt. Eine zweite Linse zur Videotelefonie über dem Display ist ebenfalls vorhanden. Sehr ansprechend gestaltet ist die Foto- und Videogalerie, die sich per Fingerbewegung bedienen lässt und auch das Zoomen in Fotos erlaubt. Bei vielen Bildern auf dem Gerät wird sie allerdings recht langsam.
Die Ausstattung lässt dagegen kaum Wünsche offen, so sind schnelle Daten mit HSPA und WLAN möglich, auch einen GPS-Empfänger gibt es. Da das Betriebssystem proprietär ist, mangelt es allerdings noch an Software zur Navigation. Auch beim internen Speicher hätten es ruhig mehr als die eingebauten 55 MB sein dürfen. Der Akku ist mit 900 mAh klein und bietet im Alltag durchschnittliche Leistungen.