Erst vor wenigen Tagen sorgte Google mit neuen Details zu seiner besonders arbeitnehmerfreundlichen Personalpolitik für Schlagzeilen - von solchen Privilegien werden allerdings viele Motorola-Mitarbeiter nicht mehr profitieren können.

So hat Google nach der milliardenschweren Übernahme des Handy-Herstellers angekündigt, dort insgesamt 4.000 Stellen abzubauen - rund 20 Prozent der kompletten Belegaschaft. Wie das Branchenportal AllThingsD berichtete, werden zwei Drittel der betroffenen Stellen außerhalb der Vereinigten Staaten gestrichen.

Dem Bericht zufolge ist weiterhin geplant, ein Drittel der 94 Motorola-Standorte zu schließen. Ziel der drastischen Maßnahmen sei es, den angeschlagenen Mobilfunk-Pionier, der immer noch rund 17.000 Patente hält, wieder auf die Erfolgsspur zu führen. Schon seit Jahren kämpft Motorola Mobility mit schrumpfenden Marktanteilen und miesen Geschäftszahlen. 

Insgesamt sind die Kosten für den Stellenabbau auf rund 275 Millionen US-Dollar veranschlagt.

 

Der neue Motorola-Chef Dennis Woodside hat gegenüber der New York Times die Pläne konkretisiert. So wolle man sich im Rahmen der Umstrukturierung aus unprofitablen Märkten zurückziehen, auf die Entwicklung von Einsteiger-Modellen verzichten sowie den Fokus auf einige wenige Geräte richten.

Ein weiteres Ziel sei es, dem Image der Motorola-Smartphones wieder einen "coolen" Anstrich zu geben - gelingen soll dies durch die Innovationen einer eigens gegründeten Technologie-Gruppe um Regina Dugan, die zuvor beim US-amerikanischen Verteidigungsministerium gearbeitet hatte. Mit den Erfindungen ihrer Projektgruppe will Motorola wieder an die Erfolgszeiten vergangener Tage anknüpfen. 

Das soll auch durch eine radikale Verschlankung der Zuliefererkette gelingen. Entsprechende Schritte hat bereits der hierfür verantwortliche Manager Mark Randall angekündigt, den Google zuvor vom Online-Händler Amazon abgeworben hatte.

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