Motorola Moto X
28.02.2014, 13:40 Uhr
Hört aufs Wort
Das Motorola Moto X enstand noch unter Google-Regie und wartet mit aktuellem Android 4.4, Dualcore-CPU und einem 4,7-Zoll-Display auf. Wie sich das Gerät im Alltag bewährt, lesen Sie in unserem Test.
Smartphones mit dem neuen Android-Betriebssystem 4.4 ?KitKat? sind noch selten. Umso interessanter erscheint das Moto X der ehemaligen Google-Sparte , die jetzt an verkauft werden soll. Das Smartphone, das in den USA für Kunden ganz individuell konfigurierbar über das Internet zu haben ist, wird hierzulande lediglich in einer Version mit den Farbvarianten Schwarz und Weiß für 399 Euro angeboten.
Dafür bekommt man ein kompaktes Smartphone, das nur 130 Gramm wiegt. Da die Oberfläche sehr effektiv ausgenutzt wird, hat es trotzdem ein 4,7-Zoll-Display. Eine einhändige Bedienung ist kein Problem und dank der gummierten Rückseite liegt das Moto X gut in der Hand. Allerdings ist die Hülle anfällig für Schmutz. Zudem ist der Akku fest verbaut und der Hersteller verwendet - wie Apple - die sehr kleine Nano-SIM-Karte, die es noch nicht bei jedem Anbieter gibt.
Was die Leistung betrifft, kommt ?nur? ein Dualcore-Prozessor mit 1,7 GHz zum Einsatz, doch dank eines leistungsfähigen Grafik-Chips und immerhin 2 GB Arbeitsspeicher merkt der Nutzer im Alltag kaum Verzögerungen oder verlangsamte Abläufe. Schnell reagiert auch die Sprachsteuerung, die in dieser Form ein neuer Bestandteil von Android 4.4 ist. Im Gegensatz zu Apples Siri kann diese auch über den Sprachbefehl ?Okay Google now? ganz ohne Knopfdruck aufgerufen werden, was besonders im Auto sinnvoll ist.
Allerdings ist die Funktion serverbasiert, setzt also eine Online-Verbindung voraus, weshalb sie im Ausland vorsichtig genutzt werden sollte. Wir hatten im Test nicht den Eindruck, dass die ständige ?Rufbereitschaft? die Akkuleistungen deutlich reduziert. Hier liegt das Moto X im guten Mittelfeld und hält bei gelegentlicher Benutzung etwa zwei Tage durch.
Modernes Android 4.4 zum Spartarif
Weitere neue Features von Android 4.4 und der Motorola-Benutzerfläche sind zum Beispiel eine automatische Stummschaltung für eine voreingestellte Zeitphase oder eine Besprechung im Kalender und das Anzeigen der Uhrzeit auch auf dem Ruhebildschirm. Die 10-Megapxiel-Kamera kann durch zweimaliges Drehen der Hand, die das Smartphone hält, aktiviert werden.
Sie schießt gute Fotos, hat aber wie so viele Konkurrenten Probleme bei schwachen Lichtverhältnissen. Praktisch ist das Auslösen direkt per Fingerdruck im Sucher, was selbst während des Filmens von Videos ohne Unterbrechung funktioniert. Die Frontkamera hat eine Auflösung von 2 Megapixeln.
Beim Display ist das Moto X guter Durchschnitt: Die 1.280 mal 720 Pixel sind nicht FullHD, bieten aber trotzdem ausreichend Schärfe. Allerdings könnte die Anzeige heller sein. Etwas geizig zeigt sich Motorola beim Datenspeicher: Von den 16 GB kann der Anwender 12 GB selbst belegen, eine Erweiterung ist dann aber nur über die Cloud möglich. Immerhin: 50 GB gibt es bei Google Drive für 2 Jahre kostenlos dazu.
Fazit zum Motorola Moto X
Nur in einem Punkt wirkt das Moto X veraltet: Nach dem Einschalten meldet es sich mit ?Motorola: A Google Company? ? aber die jüngsten Entwicklungen konnten die Entwickler wohl selbst kaum ahnen. Sie haben ein gutes Smartphone für den Alltagseinsatz abgeliefert, das für einen derzeitigen Marktpreis von rund 350 Euro durchaus wettbewerbsfähig ist. Man darf zudem gespannt sein, was die anderen Hersteller noch aus Android 4.4 herausholen.
100-85 Punkte: sehr gut; 84-70 Punkte: gut; 69-50 Punkte: befriedigend; 49-30 Punkte: ausreichend; 29-0 Punkte: mangelhaft