Smartphone-Trends 01.02.2011, 10:38 Uhr

Immer schneller, immer schöner

Auch 2011 wird der Smartphone-Boom unvermindert anhalten. Telecom Handel stellt die zehn Top-Trends zur Hardware und zum Markt vor.
Das Geschäft mit Smartphones boomt: In Westeuropa wurden laut Garnter im dritten Quartal des vergangenen Jahres 19 Millionen Geräte verkauft – 109 Prozent mehr als im Vorjahr. In Deutschland machen die mobilen Multitalente mehr als ein Drittel der gesamten Handy-Verkäufe aus – bei steigender Tendenz. Telecom Handel beschreibt die zehn Top-Trends bei Smartphones.

Trend 1: Doppelherz

Das Rennen um den schnellsten Prozessor ist in der IT-Welt ganz normal, doch jetzt erfasst der Geschwindigkeitsrausch auch Smartphones. Mit dem Optimus Speed kommt von LG in diesen Tagen das erste Modell, das einen Dualcore-Prozessor von Nvidia verwendet. Der Chip-Hersteller arbeitet angeblich bereits an einem Quadcore-Prozessor. Für Highend-Smartphones ist ein 1-Gigahertz-Prozessor wie der Snapdragon von Qualcomm schon fast Standard. Vor allem Spiele, aber auch das Multitasking mit mehreren Anwendungen profitieren von den neuen Chipsets.

Trend 2: Speicherriese

Bei den Speichern geht der Trend klar zu deutlich mehr Speicherplatz. Mittlerweile ist ein Gigabyte Minimum, manche Modelle werden schon bald bis zu 64 GB internen Speicher haben. Zunehmend verhindern allerdings Hersteller den Gebrauch von zusätzlichen Speicherkarten, indem sie entweder wie Apple keinen Slot einbauen oder diesen wie bei Windows Phone 7 für den Anwender nicht zugänglich machen.

Trend 3: Display-Vielfalt

Auch 2011 werden Touchscreens für Smartphones ein „Muss“ sein. Dabei werden verschiedene Technologien verwendet. Setzte 2010 Samsung mit seinen hellen und scharfen Super-Amoled-Displays neue Maßstäbe, könnte dieses Jahr die Stunde von „Nova“ schlagen, einer Technologie von LG, die laut Hersteller 50 Prozent weniger Strom verbrauchen soll als herkömmliche LCD-Displays – bei sehr guter Qualität.

Trend 4: Weniger Energie

Die geringe Ausdauer ist ein Problem vieler Smartphones. Abhilfe sollen vor allem die neuen Displays schaffen, außerdem reduzieren aktuelle Chipsets den Stromverbrauch. Darüber hinaus verbauen die Handy-Schmieden immer größere Kraftspender, deren Kapazität schon 1.500 mAh überschreiten kann. Nur eine Nischenlösung werden dagegen wohl die Solarzellen sein, die einige Hersteller auf die Rückseite ihrer Telefone setzen – ihre Leistung reicht kaum aus, um einen Akku schnell zu laden.

Trend 5: Neue Formen müssen her

Ein Touchscreen mit wenigen Tasten darunter und ein schwarzes Gehäuse – das ist der aktuelle Einheitslook für Smartphones. Doch dieses Jahr könnte es wieder bunter werden, etwa indem immer mehr Modelle mit zusätzlichen Tastaturen in verschiedenen Variationen kommen. Neben dem „BlackBerry-Design“ mit den QWERTZ-Tasten unter dem Display werden dies auch klapp- oder drehbare Tastenfelder sein. Auch Outdoor-Geräte und ein spezielles Playstation-Smartphone von Sony Ericsson sind wahrscheinliche Neuvorstellungen, die Farbe ins Spiel bringen. Selbst die Materialien könnten eine Innovation erleben: In Japan gibt es bei NTT DoCoMo jetzt das erste Handy aus Holz zu kaufen.

Trend 6: 3D

Noch sind es nur vage Ankündigungen, doch 2011 werden von Herstellern aus Korea und Japan die ersten Handys mit dreidimensionalen Displays auf den Markt kommen. Eine Brille soll dafür nicht mehr nötig sein. Andere Smartphones werden zwei Kameras bekommen, mit denen 3D-Videos gedreht werden können, die der Anwender dann auf seinem Fernseher abspielen kann.
Ob das eine Massenmarkttechnologie wird, ist noch fraglich, für einen „Wow-Effekt“ beim Betrachter dürften die 3D-Displays auf jeden Fall sorgen.

Trend 7: Android rollt den Markt auf

Der Kampf der mobilen Betriebssysteme geht weiter: Analysten zufolge könnte Marktführer Symbian schon 2011 die Spitzenposition an Android abgeben. Das Google-Betriebssystem boomt weiter und bestückt die Smartphones von immer mehr Herstellern. Spannend wird die Frage, ob dieses Jahr das Comeback von Microsoft mit Windows Phone 7 zum Erfolg wird: Der Software-Riese muss dazu auch in den Massenmarkt vorstoßen, was wohl nur über eine Preissenkung der technisch anspruchsvollen Hardware geht. Ein interessanter Newcomer könnte MeeGo werden, das Betriebssystem von Nokia und Intel; erste Produkte damit werden dieses Jahr endlich erwartet.

Trend 8: Smartphones für alle

Die mobilen Multitalente waren bisher eher ein Fall für vermögende Käufer, doch werden Smartphones immer günstiger. Schon für 150 Euro wird es Modelle geben. Bereits im letzten Jahr feierten Einsteigermodelle wie das HTC Wildfire erste Erfolge. Gerade die Kombination mit günstigen Datentarifen aus dem Prepaid- oder Discount-Segment wird das Geschäft beschleunigen. Die Netzbetreiber werden zudem weitere Modelle mit ihrem Branding bringen, wie es bereits T-Mobile mit dem Pulse von Huawei und Base mit dem Lutea von ZTE vormachen.

Trend 9: Alle jagen Apple

Was nach dem iPhone 4 kommt, ist noch ungewiss, doch auf das Nachfolgemodell von Apple warten alle Marktteilnehmer. Mit einem Marktanteil von knapp 25 Prozent ist das Unternehmen in Westeuropa inzwischen der zweitgrößte Anbieter von Smartphones, und ein Ende des Erfolgs ist nicht abzusehen. Das iPhone 5 wird möglicherweise im Sommer sein Debüt erleben und den Gerüchten zufolge eine stark veränderte Optik haben. Weitere wahrscheinliche Features sind ein schnellerer Prozessor und eine NFC-Funktion zur Funkkommunikation im Nahbereich.

Trend 10: LTE gibt?s vielleicht im Telefon

In den USA sind erste Smartphones mit der neuen Mobilfunktechnologie LTE bereits von Motorola und Samsung angekündigt, doch diese Modelle werden nicht auf deutschen Frequenzen funken. Hierzulande wird es für LTE zunächst Datensticks und -modems geben, doch wenn auch Sprachtelefonie über LTE möglich sein wird, könnte sich das ändern – Chiphersteller wie Qualcomm haben die technische Grundlage jedenfalls schon geschaffen.




Das könnte Sie auch interessieren