Test Xperia X10 mini
18.06.2010, 12:10 Uhr
Kleiner geht es nicht
Das derzeit kleinste Android-Smartphone Sony Ericsson Xperia X10 mini bietet einen kapazitiven Touchscreen und ist mit WLAN, GPS und HSPA sehr gut ausgestattet. Der Akku ist aber leider fest verbaut, und die Menüwechsel dauern mitunter zu lange.
Es ist eindeutig das kleinste Smartphone der Welt: Das Xperia X10 mini von Sony Ericsson misst gerade einmal 83 x 50 Millimeter – und ist damit kaum größer als eine Streichholzschachtel. Mit 16 Millimetern Höhe ist es allerdings etwas dick geraten. Das Gewicht von 88 Gramm ist ebenfalls extrem niedrig. Trotzdem soll das Kleinod mit dem Android-Betriebssystem ein vollwertiges Smartphone abgeben – da darf man gespannt sein.
Der erste Eindruck ist jedenfalls stark: Das Handy sieht klein und edel aus, die Materialien fühlen sich solide und hochwertig an. Zur Individualisierung greift der Hersteller auf den alten, aber bewährten Trick mit austauschbaren Rückseiten zurück. Die schwarze oder weiße Vorderseite kann mit Covern in vier teilweise poppigen und metallisch schimmernden Farben kombiniert werden, wobei eine Hülle bereits mitgeliefert wird. Die Montage ist einfach. Unter dem Deckel befindet sich auch der Slot für MicroSD-Karten.
Test Xperia X10 mini: Kleiner geht?s nicht
Eine Unsitte, die mit dem iPhone Einzug gehalten hat und nun von Sony Ericsson erstmals fortgeführt wird, ist der fest eingebaute Akku, der beim X10 mini nur mit Hilfe von Werkzeug zu entfernen ist. Positiv ist dagegen, dass Sony Ericsson auch auf der kleinen Fläche des X10 mini noch Platz für einen Standard-Klinkenstecker-Anschluss gefunden hat, für den auch ein gutes Stereo-Headset mitgeliefert wird. Außerdem setzt Sony Ericsson nun wie auch die meisten anderen Hersteller auf Micro-USB als universellen Ladeanschluss.
Auf so kleinem Raum lässt sich natürlich kein Maxi-Display unterbringen: Das Xperia X10 mini hat eine Bildschirmdiagonale von 6,5 Zentimetern, deutlich weniger als bei anderen Smartphones. Wegen der geringen Fläche fällt zumindest die nur durchschnittliche QVGA-Auflösung von 240 x 320 Bildpunkten weniger auf. Leider wirkt die Anzeige bei der Farbdarstellung ziemlich blass. Der Touchscreen ist kapazitiv und zeigt sich manchmal etwas bockig, was auch an Verzögerungen beim Menüwechsel liegt. Eigentlich sollte das Smartphone dank eines 600-MHz-Prozessors schnell genug sein, doch die Realität sieht anders aus.
Test Xperia X10 mini: Kleiner geht?s nicht
Der Bedienbarkeit hat es dagegen gutgetan, dass der Hersteller die Nutzeroberfläche des Android-Betriebssystems an das kleine Display angepasst hat. So finden zwar insgesamt weniger Widgets als bei anderen Telefonen Platz auf den vier Hauptscreens, diese erscheinen aber schön groß. Der Nutzer kann bestimmte Funktionen zudem teilweise selbst neu anordnen.
Das Hauptmenü verteilt sich ebenfalls über mehrere Screens. Leider fehlen zum Telefonieren klar gekennzeichnete Ruftasten, denn die drei Tasten unter dem Display steuern lediglich durch die Menüs. Beim Tippen hilft eine Software zur Ergänzung von Worten. Vieltipper müssen einige Wochen auf das mini pro warten, das eine winzige QWERTZ-Tastatur hat.
Selbst in einem so kleinen Gehäuse hat Sony Ericsson eine umfangreiche Ausstattung untergebracht, die kaum Wünsche offenlässt. Mit Wireless LAN, HSPA und Bluetooth 2.1 gibt es alles für Datenfreunde. Auch ein A-GPS-Empfänger ist an Bord, wobei die Wisepilot-Software bereits als Testversion aufgespielt ist. Die eingebaute 5-Megapixel-Kamera schießt scharfe und farbechte Bilder, der Autofokus arbeitet recht zügig. Das helle Fotolicht ersetzt allerdings keinen Blitz. Der fest eingebaute Akku bietet ordentliche Betriebszeiten, die im Alltag ausreichen dürften.