O2 Unite
26.03.2014, 13:10 Uhr
Neue Verkaufs-App für den Vertrieb
Mit seinem neuen Business-Tarif O2 Unite geht Telefónica in der Vermarktung neue Wege. Eine Verkaufs-App für Tablets soll die Beratung vereinfachen; sie ist für O2-Verkäufer, Partner des Netzbetreibers und auch für den freien Handel.
Mit O2 Unite hat Telefónica erst vor kurzem einen neuen Tarif für Geschäftskunden angekündigt, der zum 1. April an den Start geht. Das Besondere an dem Tarif: Der Preis berechnet sich anhand eines vorab vereinbarten Kontingents, bestehend aus Gesprächsminuten, SMS und Daten, das alle Beschäftigten gemeinsam nutzen. Nicht verwendete Einheiten können auf Folgemonate übertragen werden.
Drei Monate lang kann das neue Tarifmodell kostenlos getestet werden, in diesem Zeitraum legt das Unternehmen dann gemeinsam mit seinem O2-Berater fest, welches Kontingent gebucht wird und welcher Preis dafür gilt. Jeden Monat fällt damit der gleiche Grundpreis an: ?Je heterogener das Telefonieverhalten im Unternehmen ist, desto günstiger wird der Tarif für den Kunden,? erklärt Peter Wienand, Vice President B2B Solutions, gegenüber Telecom Handel.
Zusätzlich hat der Netzbetreiber noch verschiedene Alarmsysteme eingeführt. So werden Administratoren beispielsweise benachrichtigt, wenn die Kontingente knapp werden. Aktuell zeigt das Analysesystem noch den firmenweiten Bestand an, Mitte des Jahres können Unternehmen die Analyse bis auf die einzelnen SIM-Karten herunterbrechen, kündigt Wienand an.
Mit dem O2 Unite geht Telefónica unterdessen nicht nur in der Tarifierung einen neuen Weg, sondern bringt auch ein neues Vermarktungskonzept, das dem Verkäufer die Beratung vereinfachen soll. Dafür hat Telefónica in den vergangenen Monaten gemeinsam mit der TU Würzburg eine Verkaufs-App entwickelt.
Ziel ist dabei, gemeinsam mit dem Kunden den passenden Tarif zu finden und die Beratung zu visualisieren ? als digitales Pencil Selling. So leitet die App den Verkäufer durch die einzelnen Schritte des Verkaufsgesprächs. Im System vorgegebene Benchmarks ? beispielsweise über das Telefonieverhalten bestimmter Berufsgruppen wie Geschäftsführer oder Außendienstmitarbeiter in unterschiedlichen Branchen ? sollen die Beratung zusätzlich erleichtern. Am Ende zeigt die App einen Vorschlag für das Firmenkontingent und auch einen Vergleich zwischen dem neuen Tarif und den Kosten, die auf Basis der ?alten? O2-Tarife entstehen würden.
"Wir wollen die Partner nicht schlechter stellen"
Aktuell gibt es die Verkaufs-App für Tablets mit dem Betriebssystem Windows 8.1 sowie in einer Cross-Browser-Alternative. Eine Version für iOS soll in den kommenden Wochen folgen, eine Android-Variante ist derzeit laut O2 nicht geplant.
In erster Linie steht die App dem Direktvertrieb, Partnern aus dem ?Five Star Business?-Programm und auch den Callcenter-Mitarbeitern von Telefónica zur Verfügung ? Letzteren allerdings in einer abgespeckten Version, ?denn die Verträge sollen nicht mit dem Callcenter abgeschlossen werden?, so Wienand. Vielmehr sei es das Ziel, Kunden an die Shops weiterzuleiten. Und: ?Auch der freie Fachhandel kann bei uns den Zugang zur App beantragen?, betont Wienand.
Im Zuge des neuen Tarifmodells werden sich zudem auch die Provisionen für die Partner verändern, Details dazu nannte Wienand allerdings nicht: ?Wir wollen unsere Partner nicht schlechter stellen?, beantwortete der Telefónica-Manager die Frage nach dem neuen Provisionsmodell. Wie auch bisher sollen die Händler eine Abschluss- sowie eine Umsatzprovision erhalten, allerdings mit einer anderen Gewichtung. Der Fokus liege demnach beim Umsatz pro Kunde und nicht mehr bei der reinen Kartenfreischaltung.