30.10.2012, 16:43 Uhr

Telefónica will Kundendaten kommerziell nutzen

Telefónica plant, anonymisierte Bewegungsdaten seiner Kunden an Unternehmen zu verkaufen. Diese könnten so beispielsweise analysieren, wann eine bestimmte Kundengruppe in der Fußgängerzone unterwegs ist und welche Läden die Konsumenten betreten.
Telefónica möchte offenbar seine Millionen Kundendaten stärker als bislang kommerziell nutzen. Dazu wurde schon Anfang Oktober in London die Abteilung Telefónica Dynamic Insights gegründet, die sich mit der Analyse und Vermarktung der Daten befassen soll.
Alle Daten sollen laut Telefónica vollständig anonymisiert werden und könnten dann interessierten Unternehmen für deren eigene Marktforschung verkauft werden. Ein Beispiel wäre die Nutzung von Bewegungsmustern, die über das Mobilfunknetz erstellt werden können, in Verbindung mit Alter und Geschlecht der Kunden. 
Bislang läuft das Projekt nur in Großbritannien, andere Länder - auch Deutschland - sollen aber Medienberichten zufolge in Kürze folgen. Das dementiert Telefónica Deutschland auf seiner Facebook-Seite: Derzeit sei noch kein Termin für eine "Produkteinführung" in Deutschland geplant. Zudem habe der Datenschutz immer oberste Priorität, betonte der TK-Anbieter.  
Datenschützer sehen den Vorstoß des Netzbetreibers hingegen erwartungsgemäß kritisch, so zum Beispiel Thilo Weichert, Datenschutzbeauftragter des Landes Schleswig-Holstein. Ähnliche Bedenken gab es auch zum Start des Verkehrsdienstes HD Traffic vom Navigationsspezialisten TomTom. Zur genaueren Vorhersage von Staus nutzt TomTom die anonymisierten Bewegungsdaten der Vodafone-Mobilfunkkunden. 




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