26.06.2014, 12:00 Uhr
Telefónica gibt Netzkapazitäten an Drillisch ab
Um die Zustimmung der EU-Kommission zur geplanten E-Plus-Übernahme zu erreichen, gibt der Münchner TK-Konzern Telefónica Netzkapazitäten an den Service-Provider Drillisch ab.
Telefónica Deutschland will Netzkapazitäten an den Service Provider Drillisch abtreten. Mit diesem Schritt versucht sich der Münchner TK-Konzern das Wohlwollen der EU-Wettbewerbshüter zu sichern - diese werden in den nächsten Tagen darüber entscheiden, ob die Akquisition genehmigt wird.
Wie beide Unternehmen heute mitteilten, wird Drillisch 20 Prozent der Kapazität aller Mobilfunknetze abnehmen, die sich nach der Übernahme von E-Plus unter der Kontrolle von Telefónica befinden werden - und zwar zusätzlich zu dem Bedarf für seine bestehenden Kunden. Drillisch nutzt bei seinen Discount-Marken wie Maxxim oder Discotel bereits jetzt das Netz von Telefónica Deutschland.
Die 20 Prozent sollen innerhalb von fünf Jahren erreicht werden, wie es weiter hieß. Darüber hinaus erwirbt Drillisch das Recht, bis zu weitere 10 Prozent der Kapazität dieser Netze zu erwerben.
Der Zugang erfolgt im Wege eines Mobile-Bitstream-Modells, wobei Drillisch-Kunden von aktuellen und künftigen technischen Entwicklungen in dem neuen Netzwerk gleichermaßen profitieren sollen.
Durch die Vereinbarung werden einzelne Zusagen umgesetzt, die Telefónica im Rahmen des Prüfungsverfahrens angeboten hatte, um wettbewerbsrechtliche Bedenken der Europäischen Kommission auszuräumen. Somit wird die Vereinbarung mit Drillisch auch nur dann wirksam, wenn Brüssel die Akquisition von E-Plus gestattet.
Die Entscheidung der Europäischen Kommission wird im Juli erwartet.