Mobilfunk
22.07.2019, 11:36 Uhr
UMTS-Netzen droht Abschaltung ab 2020
Alle reden über 5G. Dabei gerät in Vergessenheit, was nun eigentlich mit den 3G-Mobilfunknetzen passiert. Denn UMTS wird es nicht mehr lange geben.
Damit die neue Mobilfunkgeneration 5G auf- und das Vorgängernetz LTE (4G) weiter ausgebaut werden können, wollen die Netzbetreiber UMTS (3G) über kurz oder lang abschalten - und so die für den Ausbau benötigten Frequenzen freimachen. 2020 könnte es mit den Abschaltungen bereits losgehen.
Die noch älteren 2G-Netze (GSM) sollen als Basisversorgung bestehen bleiben. Sie taugen im Prinzip aber nur zum Telefonieren und SMS schreiben. Mit der bei GSM maximal möglichen Datenübertragungsrate von nicht einmal einem halben Megabit pro Sekunde (Mbit/s) kann man heute kaum noch eine normale Internetseite öffnen. Und das ist schon die Geschwindigkeit im GSM-„Datenturbo“ Edge, der dieses Prädikat heute sicher nicht mehr verdient.
Durchgängig auf dieses Szenario zurückgeworfen wären theoretisch aber Abermillionen Nutzer, wenn UMTS von jetzt auf gleich abgeschaltet würde. Das legen Zahlen der Bundesnetzagentur nahe: Der Jahresbericht 2018 der Behörde zählt nur 50,5 Millionen aktiv genutzte SIM-Karten, die LTE nutzen. Blieben noch 57 Millionen aktive SIM-Karten, die sich nur in UMTS- und GSM-Netze einbuchen - offenbar weil sie nicht für den deutlich schnelleren Datenfunk LTE freigeschaltet sind. Oder weil das Mobilgerät, in dem sie genutzt werden, nicht LTE-fähig ist.