Großer Navi-Test auf dem iPhone 4
10.08.2010, 10:33 Uhr
Drei gute Wege zum Ziel
Kann das iPhone 4 ein Stand-alone-Navi tatsächlich vollwertig ersetzen? Telecom Handel hat die Probe aufs Exempel gemacht und drei Navigations-Apps von ALK, Navigon und TomTom genau unter die Lupe genommen. Das Ergebnis sehen Sie hier.
Auch wenn sie deutlich mehr kosten als die meisten Apps, sind sie doch ein Renner: Navigationsprogramme für das iPhone. Das hat sich auch mit Erscheinen des iPhone 4 kaum geändert, das zwar nicht den besten Mobilfunkempfang bietet, aber zumindest einen leistungsstarken GPS-Chip. Eine Navigations-Software ist aber nicht vorinstalliert, dies bleibt dem Anwender überlassen. Er kann auf webbasierte Angebote (Offboard-Navigation) und komplett installierte Software (Onboard-Navigation) zurückgreifen. Letztere bietet den Vorteil, dass die Karten auf Anhieb verfügbar sind und im Ausland keine Datenübertragungskosten entstehen.
Die drei wichtigsten Anbieter, die bereits für das iPhone 4 Onboard-Software im App Store haben, sind ALK Navigation, Navigon und TomTom. Vor der Navigation steht beim iPhone erst einmal der Kauf der Software. Die Europa-Vollversionen mit den Staaten im Osten schlagen mit 49,99 Euro (ALK) und 89,99 Euro (Navigon und TomTom) zu Buche. Bei Navigon gibt es als Besonderheit eine abgespeckte Deutschland-Version gratis für Telekom-Kunden, die für gelegentliche Ausflüge ausreicht.
Verkehrsinfos kosten extra
Selbst die teuren Navigatoren im Test sind nicht voll ausgestattet: Die Verkehrsinformationen kosten überall zwischen 20 und 30 Euro im Jahr. Mit den – für Vielfahrer eigentlich unverzichtbaren – Verkehrshinweisen werden also bis zu 120 Euro fällig, dafür sind auch schon einfache Stand-alone-Navigationssysteme zu haben. Welchen Grund gibt es also, mit dem iPhone zu navigieren? Zunächst einmal erfordert die aktuelle Smartphone-Navigation so wenig Kompromisse wie nie zuvor: Die Displays sind größer als bei traditionellen Systemen, die Prozessoren noch schneller und die GPS-Empfänger bei vielen Telefonen fast ebenbürtig.
Selbst die teuren Navigatoren im Test sind nicht voll ausgestattet: Die Verkehrsinformationen kosten überall zwischen 20 und 30 Euro im Jahr. Mit den – für Vielfahrer eigentlich unverzichtbaren – Verkehrshinweisen werden also bis zu 120 Euro fällig, dafür sind auch schon einfache Stand-alone-Navigationssysteme zu haben. Welchen Grund gibt es also, mit dem iPhone zu navigieren? Zunächst einmal erfordert die aktuelle Smartphone-Navigation so wenig Kompromisse wie nie zuvor: Die Displays sind größer als bei traditionellen Systemen, die Prozessoren noch schneller und die GPS-Empfänger bei vielen Telefonen fast ebenbürtig.
Das gilt insbesondere für das iPhone 4. Vor allem der große Touchscreen, der die Karten quer darstellen kann, bereitet viel Freude und bietet in allen drei Versionen genügend Platz für die wichtigsten Informationen. Mit Gebäuden in fotorealistischer Darstellung oder Landschaften in 3D wie bei manchen Stand-alone-Navigatoren kann allerdings noch keiner der drei Kandidaten serienmäßig glänzen.
Bildschirmdarstellung variiert
Der optische Eindruck der jeweiligen Bildschirmdarstellung variiert: Besonders schlicht erscheint die Grafik von TomTom, die Darstellungen auf das Wesentliche reduziert und durch große Pfeile gefällt. Leider sind die anderen Bedienfelder etwas klein. Beim Navigon wirkt die Anzeige detaillierter und freundlicher. Auch hier erscheinen gut sichtbare Pfeile, die sogar schon die übernächste Kreuzung zusätzlich anzeigen. Ansprechend ist auch die Anzeige des Wetters sowie der nächsten Parkplätze am Zielort vor dem Fahrtantritt.
Bei ALK gefallen die scharfe und farblich attraktive Darstellung der Karten und der Vorschau, leider erscheinen die Pfeile auf den Abbiegespuren etwas klein. Schilder geben alle drei Systeme im „Reality View“ auf Autobahnen realistisch wieder. ALK und Navigon zeigen auch Tunnel an; Navigon hat danach allerdings Probleme, wieder rechtzeitig umzuschalten.
Bei den Anweisungen fällt Navigon dann wieder durch klare und rechtzeitige Ansagen sowie die Nennung von Straßennamen auf. Die Stimme von TomTom meldet sich dagegen zu häufig. Bei ALK lässt sich die Frequenz – wie viele andere Optionen – nach Wunsch des Anwenders einstellen.
Ganz Europa auf einmal
Bei der Berechnung von Routen erweisen sich alle Programme als ausreichend schnell, wobei der CoPilot von ALK die beiden anderen Systeme noch einmal um rund ein Drittel unterbietet. Bei TomTom dauern Neuberechnungen dagegen am längsten, was vor allem beim Wunsch, Staus zu umfahren, nerven kann. Dafür wählte diese Software gelegentlich andere Routen als die Konkurrenten, die schneller zum Ziel führten, und hielt sich dabei weniger strikt an Autobahnstrecken.
Bei der Berechnung von Routen erweisen sich alle Programme als ausreichend schnell, wobei der CoPilot von ALK die beiden anderen Systeme noch einmal um rund ein Drittel unterbietet. Bei TomTom dauern Neuberechnungen dagegen am längsten, was vor allem beim Wunsch, Staus zu umfahren, nerven kann. Dafür wählte diese Software gelegentlich andere Routen als die Konkurrenten, die schneller zum Ziel führten, und hielt sich dabei weniger strikt an Autobahnstrecken.
In der Stadt scheinen die Erfahrungen, die Nutzer bei IQ Routes einbringen, zudem dazu zu führen, dass deutlich weniger Wartezeiten entstehen. Grundsätzlich arbeitet der kostenpflichtige Verkehrsinfodienst HD Traffic sehr zuverlässig und genau. ALK und Navigon bieten den Infodienst von Navteq, der ähnlich funktioniert, aber auf weniger Daten zurückgreift.
Guter Gesamteindruck
Ganz frei von Bugs scheint vor allem die TomTom-Software nicht zu sein: Sie empfahl uns, am Kamener Kreuz das Daten-Roaming einzuschalten, und fand die schon seit langem existente A46 plötzlich gar nicht mehr. Die Navteq-Karten der Konkurrenten scheinen da genauer zu sein. Bei ALK könnte allerdings die PoI-Datenbank aktueller sein, so kannte das System etwa den Flughafen Memmingen nicht. Gut integriert sind bei allen dreien Funktionen wie das Anrufen von Sonderzielen aus der Navigation heraus.
Am Ende hinterlassen alle drei Navigatoren einen guten Eindruck und können empfohlen werden. Am besten erscheint der MobileNavigator von Navigon, der nicht nur optisch ansprechend ist, sondern auch im Detail pfiffige Lösungen bereithält. Den besten Dienst bietet dagegen TomTom, denn in Kombination mit HD Traffic umfährt diese Software viele Staus und kennt auch Schleichwege. In Detail hat das Programm aber noch Macken. Nicht unterschätzen sollte man den CoPilot von ALK, der zum günstigsten Preis eine schnelle Berechnung und zuverlässige Navigation ermöglicht und nur unter kleinen Schwächen leidet.