Netzbetreiber
05.10.2022, 16:05 Uhr
Oktoberfest-Bilanz: Datenverbrauch geht durch die Decke
Nach zwei Jahren Corona-Pause fand in München wieder das Oktoberfest statt. Obwohl weniger Besucher kamen als 2019, ging der Datenverbrauch durch die Decke, wie Auswertungen der Netzbetreiber zeigen.
Das Münchner Oktoberfest, das am vergangenen Montag zu Ende gegangen ist, meldet trotz Besucherrückgang neue Superlative. Nicht nur haben sich dort rekordverdächtig viele Menschen mit Corona angesteckt - auch das verbrauchte Mobilfunk-Datenvolumen ging durch die Decke, wie unter anderem der Düsseldorfer Netzbetreiber Vodafone nun ausgewertet hat.
Dieses stieg um satte 70 Prozent auf rund 120 Terabyte. Zum Vergleich: Auf dem letzten Oktoberfest 2019 - in den vergangenen zwei Jahren war die "Wiesn" Corona-bedingt ins Wasser gefallen - waren es noch 70 Terabyte. Treiber waren unter anderem Selfies, Livestreams, Stories und Videos, die mit Freunden und Familie geteilt wurden.
Die meisten Daten wurden im Vodafone-Netz dabei immer zwischen 16 und 18 Uhr transportiert. Zu dieser Tageszeit griffen die Wiesn-Besucher am häufigsten zum Smartphone, um vor allem Live-Eindrücke aus den Festzelten und von den Fahrgeschäften in den sozialen Medien zu teilen. Mit 10 Terabyte wurden am zweiten Wiesn-Samstag - dem sogenannten Italiener-Wochenende - die meisten Daten während des Oktoberfests übertragen.
Während die Kommunikation in den sozialen Medien, bei Messengern und Co. erheblich zugenommen hat, telefonierten die Wiesn-Besucher mit 35.000 Stunden - gemessen an der Länge der Telefonate - rund 20 Prozent weniger als 2019. Insgesamt wurden 1 Million Anrufe getätigt. Ein Telefonat dauerte dabei im Durchschnitt rund 2 Minuten - und war damit deutlich kürzer als das durchschnittliche Telefonat in Deutschland, das etwa 2 Minuten und 50 Sekunden andauert.
Deutsche Telekom meldet Rekord von 165 Terabyte
Auch der Bonner Wettbewerber Deutsche Telekom hat seine Datenbilanz zum Oktoberfest 2022 veröffentlicht. Demnach wurden im Mobilfunknetz der Telekom 165 Terabyte an Daten übertragen - ebenfalls ein neuer Rekord. Die bisherige Bestmarke aus dem Jahr 2019 - 76 Terabyte - wurde damit mehr als verdoppelt. Und das, obwohl die Zahl der Besucher auf dem Oktoberfest im Vergleich zu 2019 von 6,3 Millionen auf 5,7 Millionen zurückgegangen ist.
Über 30 Prozent der Daten liefen über das 5G-Netz, wie die Telekom weiter betonte. Ebenfalls interessant: Rund 30 Prozent des Datenumsatzes geht auf "Roamer" zurück – das heißt durch Nutzer aus fremden Netzen. Außerdem wurden auf der Wiesn rund 3,4 Millionen Telefonate geführt.
Auch die von O2 Telefónica ausgewerteten Netzdaten zeigen trotz Besucherrückgang einen neuen Datenrekord im eigenen Netz: Rund 70 Prozent mehr Daten als noch 2019 verbrauchten Kunden, betonte der Münchner Netzbetreiber - in Summe knapp 150.000 Gigabyte.
Auch bei den Telefonaten gab es einen Zuwachs - um 100.000 auf 3,8 Millionen. Hingegen wurden gerade einmal 150.000 SMS-Nachrichten verschickt, das sind 78 Prozent weniger als auf dem Oktoberfest 2019. Der Grund: Fast alle Nutzer greifen mittlerweile auf Messenger-Dienste wie WhatsApp & Co. zurück.