23.07.2014, 14:57 Uhr
Nokia-Übernahme belastet Microsoft-Bilanz
Die Übernahme von Nokia überschattet das Quartalsergebnis von Microsoft: Zwar ist der Umsatz weiter gestiegen, doch der Gewinn ist deutlich zurückgegangen.
Im zweiten Quartal 2014 hat Microsoft 23,4 Milliarden US-Dollar Umsatz gemacht, das entspricht einem Plus von 18 Prozent. Der Gewinn ging allerdings um sieben Prozent auf 4,6 Milliarden US-Dollar zurück. Der Grund: Die Nokia-Sparte meldete im Zeitraum von April bis Juni einen operativen Verlust von 692 Millionen US-Dollar.
Microsoft konzentriere sich darauf, ein "Produktivitäts- und Plattform-Unternehmen für die Mobile-First- und Cloud-First-Welt zu sein", betont der neue CEO Satya Nadella die von ihm ausgerufenen Schwerpunkte. "Ich bin stolz, dass unser aggressiver Schritt in Richtung Cloud sich auszahlt - unser Jahresumsatz in diesem Bereich hat sich erneut auf 4,4 Milliarden US-Dollar verdoppelt." Ebenfalls positiv entwickelt hat sich der Suchanzeigen-Umsatz von Bing mit plus 40 Prozent. In den USA hat die Suchmaschine inzwischen einen Marktanteil von 19,2 Prozent.
Den Löwenanteil des Umsatzes verdient Microsoft allerdings noch immer mit Unternehmenssoftware. In diesem Bereich erzielte der Konzern 11,2 Milliarden US-Dollar Umsatz (plus sechs Prozent), gefolgt von Privatanwender-Software mit 4,4 Milliarden US-Dollar (plus neun Prozent) und Nokias Handy-Hardware (2,0 Milliarden US-Dollar; wegen Übernahme kein Vergleich zum Vorjahresquartal).
Microsoft hatte Nokia im September 2013 gekauft - vergangene Woche gab Nadella bekannt, was das für den Konzern bedeutet: 18.000 der insgesamt 127.000 Arbeitsplätze werden abgebaut, mit 12.500 entfällt der Löwenanteil auf die Handysparte. Dort muss jeder zweite gehen - vom Fabrikarbeiter bis zum Manager. Der Fokus liegt künftig auf Windows Phone, die Android-Smartphone-Reihe Nokia X wird nicht weiterentwickelt.
"Unsere Strategie für die Geräte muss zu Microsofts Strategie passen und sich in einem bestimmten finanziellen Rahmen befinden", schrieb der ehemalige Nokia-Chef Stephen Elop, der nun bei Microsoft für die Geräte zuständig ist, an die Mitarbeiter.