Deloitte
04.06.2008, 11:36 Uhr
Plädoyer für DVB-H
Die Analysten von Deloitte sehen DVB-H trotz einiger Schwierigkeiten als den geeigneten Standard für Mobile-TV
Die Analysten von Deloitte sehen trotz einiger Widrigkeiten DVB-H als den geeigneten Übertragungsstandard für Mobile-TV. Weniger Chancen räumen die Analysten hingegen langfristig den Standards DVB-T oder DMB ein. Die Begründung: Mobile-TV über den digitalen Broadcast-Standard DVB-T sei mit Qualitätsverlusten verbunden, denn letztendlich sei DVB-T auch nicht für den mobilen Gebrauch konzipiert worden. DMB wiederum wurde zwar bereits zur Übertragung von Mobile-TV in Deutschland genutzt, jedoch sei die übertragbare Programmzahl limitiert, auch könnten keine interaktiven Services angeboten werden. Für DVB-H spreche hingegen, dass es im Gegensatz zu anderen Standards eine hochwertige Übertragung von Inhalten an eine maximale Nutzerzahl ermögliche.
Als große Unbekannte sehen die Auguren des Düsseldorfer Marktforschungsinstituts indes die Zahlungsbereitschaft der Endkunden. Alleine die Möglichkeit, während der Fußball-EM kostenfreies mobiles Fernsehen über DVB-T zu empfangen, erzeuge zwar Aufmerksamkeit. Problematisch könne allerdings dann der Wechsel zu entgeltpflichtigen Übertragungen sein. Auch bestehe die Möglichkeit, dass Mobile-TV sich zunächst nur als werbefinanziertes Kundenbindungsinstrument etablieren wird. Es komme deshalb vor allem auf das Gebotene an - zum Beispiel in Form interaktiver Services und attraktiver, mobiltelefongerechter Inhalte ("made for mobile"). Die Sendungen sollten zudem tendenziell kurz und aktuell sein (Live-Ereignisse), einen Regionalbezug zum Empfangsort aufweisen und in einem lebhaften Umfeld problemlos verfolgbar sein. Auch könnten Premiuminhalte als Pay-per-View ohne Abonnementbindung angeboten werden.
Klaus Böhm, Senior Manager bei Deloitte: "Der größte Unsicherheitsfaktor bleibt die Zahlungsbereitschaft der Kunden. Eine Motivation könnte darin liegen, dass die Mobilfunkanbieter Nutzungspräferenzen erfassen und die Programmzusammenstellung gemeinsam mit den Plattformbetreibern und Inhalteanbietern optimieren. Das Ergebnis ist ein maßgeschneidertes Angebot." Auch wenn sich entgeltliches lineares Fernsehen nicht durchsetzen sollte, bringe Mobile-TV zahlreiche Vorteile, zum Beispiel als Kundenbindungsinstrument oder als Anreiz für zusätzliche kostenpflichtige Premiuminhalte und On-demand-Services. "Doch auf alle Fälle müssen diese Neues mit echtem Mehrwert bieten", resümiert Böhm.
Klaus Böhm, Senior Manager bei Deloitte: "Der größte Unsicherheitsfaktor bleibt die Zahlungsbereitschaft der Kunden. Eine Motivation könnte darin liegen, dass die Mobilfunkanbieter Nutzungspräferenzen erfassen und die Programmzusammenstellung gemeinsam mit den Plattformbetreibern und Inhalteanbietern optimieren. Das Ergebnis ist ein maßgeschneidertes Angebot." Auch wenn sich entgeltliches lineares Fernsehen nicht durchsetzen sollte, bringe Mobile-TV zahlreiche Vorteile, zum Beispiel als Kundenbindungsinstrument oder als Anreiz für zusätzliche kostenpflichtige Premiuminhalte und On-demand-Services. "Doch auf alle Fälle müssen diese Neues mit echtem Mehrwert bieten", resümiert Böhm.