Quartalszahlen 17.11.2020, 10:30 Uhr

Vodafone: Corona-Krise befeuert Nachfrage nach Gigabit-Anschlüssen

Vodafone verzeichnet wegen der Corona-Pandemie eine verstärkte Nachfrage nach Highspeed-Internetanschlüssen - und kann im ersten Halbjahr den Service-Umsatz wegen der Unitymedia-Übernahme deutlich in die Höhe schrauben.
(Quelle: Sorbis/Vodafone)
Wegen der Corona-Pandemie greifen viele Menschen nach Einschätzung von Vodafone tiefer in die Tasche, um möglichst schnelles Festnetz-Internet zu bekommen. Beim Düsseldorfer Netzbetreiber etwa entschieden sich noch im Februar etwa nur ein Drittel (35 Prozent) der Neukunden für einen Gigabit-Vertrag und damit das schnellstmögliche Angebot - im September war es fast die Hälfte (46 Prozent).
Der Trend hat mehrere Gründe. Zum einen hat Vodafone sein Netz ausgebaut, dadurch haben mehr Kunden einen teureren Gigabit-Vertrag abschließen können. Ein weiterer Faktor seien Homeschooling und Homeoffice - weil mehr Menschen daheim sind und Internetanwendungen nutzen, habe sich der Stellenwert des eigenen Anschlusses verändert.
Vodafone legte am Montag Geschäftszahlen vor, die Licht und Schatten hatten. Der Serviceumsatz im ersten Geschäftshalbjahr von April bis Ende September lag in Deutschland bei 5,7 Milliarden Euro. Das dicke Plus von 15,4 Prozent lag an der Übernahme des regionalen Konkurrenten Unitymedia. Rechnet man diese Transaktion heraus, so stagnierte der Umsatz (minus 0,1 Prozent). Immerhin stieg das Betriebsergebnis (Ebitda) um 1,3 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro. Angaben zum Nettogewinn wurden nicht gemacht.
Während das Kabelnetzgeschäft auch wegen der höheren Gigabit-Nachfrage in Coronazeiten kräftig anzog (plus 3,4 Prozent) und der Umsatz mit langsameren VDSL-Leitungen marginal wuchs, sank das Mobilfunk-Business von April bis September im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2 Prozent.
Ein Grund für das Minus war, dass Vodafone deutlich weniger Roaming-Gebühren einnahm als zuvor - pandemiebedingt gibt es weltweit weniger Touristen und Geschäftsreisende. Daher verdient Vodafone weniger mit, wenn eigene Kunden auf Reisen in der Ferne ihr Handy zücken oder wenn Touristen aus Amerika oder Asien in Deutschland das Vodafone-Netz nutzen.




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