Europäische Union deckelt Kosten für Anrufe ins EU-Ausland

Auslandstelefonate werden gedeckelt

"Überteuerte Anrufe und SMS aus dem deutschen Netz ins EU-Ausland gehören bald der Vergangenheit an", sagte Susanne Blohm von der Verbraucherzentrale Bundesverband am Montag. "Preise sollten nicht davon abhängen, ob ein Dienst im Inland erbracht wird, oder eine Grenze überschreitet." Neben den 28 EU-Ländern gelten die neuen Vorschriften bald auch in Norwegen, Island und Liechtenstein. Verbraucher müssen von den Anbietern über die Änderung informiert werden.
Eine EU-weite Umfrage zeigt, dass vier von zehn befragten EU-Bürgern im vergangenen Monat eine Person im EU-Ausland kontaktiert haben. Jeder vierte Befragte (26 Prozent) wählte dazu traditionelle Wege wie den Anruf vom Festnetz oder vom Handy sowie die SMS. Zwei von drei Deutschen gaben spontan allerdings auch an, niemanden im EU-Ausland kontaktiert zu haben.
Ändert sich das wegen der neuen Regeln? Werden die Europäer künftig häufiger ihre Freunde im EU-Ausland anrufen oder ihnen eine SMS schicken? Der Umfrage zufolge deutet wenig darauf hin. 81 Prozent der Deutschen gaben an, dies voraussichtlich nicht zu tun, EU-weit lag die Quote etwas geringer (76 Prozent).
Ganz so populär wie das Ende der Roaming-Gebühren werden die neuen Regeln also vermutlich nicht. Aber immerhin: 16 Prozent der Deutschen gaben an, die neuen Regeln machten es wahrscheinlicher, dass sie Freunde im EU-Ausland per SMS oder Anruf kontaktieren, EU-weit waren es 20 Prozent.
"Die neue Regelung ist zwar ein Kompromiss, da Inlandskosten für Gespräche immer noch günstiger sein können. Wegen der teilweise hohen Kostenersparnis ist die Regelung für Verbraucher aber grundsätzlich positiv zu bewerten", sagte Blohm von der Verbraucherzentrale.




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